Willkommen

Liebe Freunde und liebe Familie, schön das ihr den Weg hierhin gefunden habt. Dies ist der Webblog von Captain Cookarek, der aufgebrochen ist das andere Ende der Welt zu entdecken. Ich werde euch hier (un)regelmäßig mit den neuesten Infos und Fotos vom anderen Ende der Welt versorgen, damit ihr auch fein neidisch seid! ;)
Euer Cookarek

Mittwoch, 29. September 2010

11. Tag Fahrt in die Wüste

Ziel der heutigen Fahrt: Coober Pedy, Wüstenstadt
So siehts am Morgen aus: Wir stehen im See

Der Roadtrain passt nichtmal ganz aufs Foto

Sonntag 12.9. Nachdem nun meine Schuhe trocknen, fahren wir los und legen die unglaubliche Strecke von ca. 600 K´s zurück um in Cooper Pedy anzukommen. Es kommt die erste Hochrechnung wir haben inzwischen ca. 600 Euro für Sprit ausgegeben. Der Preis divergiert zwischen 1,29 in Darwin bishin zu 1,80 an entlegenen Tankstellen wo zwischendurch sogar alles leer ist. Wir haben inzwischen 3800km hinter uns gebracht und fahren momentan täglich ca. 400-600 K´s.
Die Landschaft verändert sich. Wüste aber durch Regen grün
Die Sandhaufen, Zeugnis der Opalsuche
Landschaftlich hat sich einiges getan. Im Norden fuhren wir durch Regenwald (Darwin), anschließend durch Savannengebiete gefolgt von Grassland (Alice Springs) und erreichen nun die Wüstengebiete bei Cooper Pedy. Das Gebiet sieht komplett anders aus als alles was wir bisher gesehen haben. Normalerweise ist es hier nahezu ganzjährig trocken was dem Gebiet ein postnukleares - apokalyptisches Antlitz verleiht. Manche kennen vielleicht die Mad Max Filme mit dem jungen Mel Gibson die hier gedreht wurden. Cooper Pedy ist neben diesen Wüstengebieten auch für seine Opale bekannt. Ca. 95% alle weltweit geförderten Opale kommen aus Australien und davon über 80% aus der Region um Cooper Pedy. Man hat ein wenig das Gefühl man befindet sich auf dem Wüstenplaneten von Star Wars wenn man hier durchfährt. Links und rechts der Straße liegen große und kleine Sandhaufen. Erst hält man sie für Zelte und dann beim näherkommen zeigen sie sich als unzählige, hunderte Haufen von durchsuchtem Sand und Gestein.  
So siehts da überall aus, merkwürdig
Luftaufnahme der Stadt, wie in Starwars

Opale werden hier unterirdisch gefördert. Mit Bohrern und Sprengungen werden unterirdisch Teile weggesprengt. Der Kram wird dann nach oben befördert und beim Noodling durchsucht. Das kann man hier übrigens auch machen. Man besorgt sich ein Sieb und durchsucht die Sandhaufen und hofft das man was findet. Es ist aber sehr aussichtslos. Mittlerweile nutzen die Typen dort Schwarzlicht, dadurch leuchten die Opale und man kann sie deutlich erkennen. Problematischer Weise leuchtet aber auch Potch, das ist aus demselben  Silikatzeugs aus dem auch die Opale sind, jedoch hat das bei der Entstehung eine andere Menge Druck abbekommen und ist daher wertlos.
Der Noodlingwahn

Wir fahren dort zuerst zum Desert Cave Resort wo wir uns eine Art Underground Museum anschauen und etwas über den Ort lernen. Es gibt in dem Ort tatsächlich unterirdische Wohnungen, Hotels und Räume. Oberirdisch muss man dafür mehr aufpassen, rumlaufen abseits der Straße ist scheißgefährlich das ist alles total durchlöchert. Überall stehen Schilder, und an vielen Stellen kann man einbrechen. Der Knaller ist, jeder kann dort sein Glück suchen. Für ca. 130$ kann man dort einen Claim abstecken, das ist ein Feld von 50x100m und innerhalb dieses Feldes kann man dann auch die Erde durchlöchern und kleine und große Sandhaufen auftürmen – na super!
Fotografie einer Wohnhöhle

Untergrundhotel

Anschließend geht’s zum Umoona Opal Museum, wo neben Opalen auch geografische und archäologische Dinge geboten werden. Hier wurden bspw. Auch viele Saurierknochen gefunden – interessant. Der Abschluss des Tages ist unser Underground Camping bei Riba´s. Leider kann man mit dem Auto nicht unter der Erde campen sondern nur mit einem Zelt. Trotzdem sehr eindrucksvoll in einem unterirdischen Stollen sein Zelt aufzubauen! Wir  bekommen von dem merkwürdigen Aussie Rick, der eigentlich auch Richard heißt wie er uns verrät eine Führung durch seine Opalmine. Nettes Angebot, wenn man die Führung bucht, dann ist die Nacht dort umsonst, alles klar, machen wir sofort!
TV Raum unseres Campgrounds, sehr spartanisch ohne Programme


Simon bei der magischen Opalsuche

Zelten unter Tage, ...wenigstens trocken

Also tingeln wir dann mit Rick und 4 kleinen netten Asiaten aus Taiwan, die Simon von der Höhe her nur bis zur Brust reichen durch die Mine. Rick erzählt ne Menge über Opalförderung, über Sprengmittel, Maschinen, Schwarzlicht, Adern die durch den Berg laufen usw. Die Führung ist wirklich interessant obwohl der Text total auswendig gelernt ist und er sich Mühe gibt sein Aussie Englisch zu nuscheln! Die Krönung ist dann, dass wir alle mit ner Wünschelrute durch die Gänge schleichen und er uns erklärt, dass man damit die Adern finden kann in denen mit ein wenig Glück auch Opale vorhanden sind.Kurios - es funktioniert tatsächlich, die kleinen Drähte in den Händen drehen sich zueinander und überkreuzen sich. Ich finde es ein wenig spooky und kann nicht dran glauben, aber Rick schon und Simon scheint er auch überzeugt zu haben. Die vier Taiwaner grinsen und nicken immerzu, verstehen aber kein Wort, auch sehr lustig. :) Auch noch nett, das Wasser ist denen hier heilig. Man darf nur 3-5 min zum Duschen gebrauchen und bekommt ne Pinnummer die den Zutritt zum Dusch- und Toilettengebäude ermöglicht. Man hätte in diesem CaravanPArk auch unterirdisch Campen können. Dann kann man wie auf dem Foto erkennbar in Stollen unter der Erde seine Zelte aufschlagen. Es gibt dort sogar einen Fernsehraum und einen Computer. Der TV hat außer 11 Programmen mit Schnee kein Bild und der Computer ist in einer netten Holzverkleidung, die ihn wie eine alte Holzrechenmaschine aus dem 17 Jhd. Oder einer postnuklearen Zeit ausschauen lassen – passt ja ins Bild der Region denken wir uns.
Der schnellste Rechner der Welt, Holzrechenmaschine

Dingozaun der durch halb Australien geht

Wir sind froh in der Wüste den Regen hinter uns gelassen zu haben, da hören wir ein Gespräch von einem Aussie aus Victoria, der jemandem erzählt dort schneie es! …. Na hoffentlich ist das nur ein Witz.
Nachtrag: Wir steigen grade in den Van zum pennen, da beginnt es zu regnen. Es scheint wir haben bestes deutsches Wetter importiert! Selbst hier in der Wüste regnet es?! Na toll!
…to be continued!   

So sähe es dort bei schönem Wetter aus

Und so die Wüste wenns nicht regnet

Aber trostlos siehts trotzdem auch bei uns aus!

Freitag, 17. September 2010

Umrundung Uluru



Heute gibts ein kleines Video von der Umrundung des Uluru. Die Aussicht war wunderbar und in Verbindung mit dem roten Sandstein genauso wie man sich Australien vorstellt. Nicht alle Stellen darf man betreten und Filmen, daher gibts nur nen kleinen Teil vom Uluru zu sehen. Viele Grüße an alle Leute in der Heimat.

10. Tag Umrundung Uluru und Kata Tjuta

Sonnenaufgang am Uluru
Samstag 11.9.2010. Nachdem feierlichen Essen gestern im Ayers Rock Resort haben wir nur kurz geschlafen und sind dann wirklich früh zum Sonnenaufgang am Uluru aufgebrochen. Der war leider nicht sehr spektakulär wie der Sonnenuntergang.
An diesem Ort sind Bus und Car Point zusammengefasst, wodurch die Menschenmengen recht groß werden.
Viewpoint für Car und Bus
Uluru leider dunkel, weil Wolke vor der Sonne

Leider hatte an diesem Morgen eine garstige Wolke tatsächlich geschafft uns gänzlich den Blick zu versperren. Zum Glück es ist wenigstens trocken.
Nach kurzem Müsli Frühstück brechen wir auf und schauen uns das Cultural Center an, indem Fotoaufnahmen verboten sind. Wir erfahren dort sehr viel über die Aborigines die Anangu (gesprochen: arn-ahng-goo) und lernen einiges über die Bedeutung des Uluru in ihrer Religion. Sie nennen es Tjukurpa (chook-oor-pa), die häufige Übersetzung Dreamtime ist eigentlich falsch. Für sie bedeutet der Begriff die Erklärung des Existenz, und eine Führung durch das tägliche Leben. Tjukurpa berichtet von den Beziehungen zwischen Tieren, Pflanzen, und den physischen Eigenschaften des Landes. Damit ist also auch gemeint wie sie sich gegenüber verhalten, als auch das Wissen über Wasserplätze, das Fangen von Tiefen ets. Sie vermitteln ihr Wissen nicht geschrieben, sondern von Generation zu Generation.  
Es gibt in der Kultur der Anangu besondere Plätze an denen auch Zeremonien abgehalten werden. Es gibt Plätze die nur für Männer und Plätze die nur für Frauen zugänglich sind. An diesen Orten sind die örtlichen, landschaftlichen Gegebenheiten, wie Löcher oder Kratzer im Fels oder bestimmte Landschaftsanblicke entscheidend.
Studiosus Gruppe vor dem Abmarsch (LG an Claras Eltern)
Front vom Uluru mit Aufgang
Leute die unbedingt da hoch müssen, auch mit Badelatschen
Aus der Nähe ist der Uluru nicht nackt

So sind an einer Seite des Uluru Löcher im Fels die wie Tatzenabdrücke eines Hundes aussehen. Am Boden neben dem Uluru liegen Felsen auf dem Boden. Sie ist das also ein klares Zeichen dafür das dort ein gigantischer Hund gegen zwei Mala-Männer gekämpft hat, die den Rückzug des Stammes gedeckt haben. In der Religion der Anangu sind die Zeichen im Uluru deutliche Zeichen das das auch wirklich stattgefunden hat. Diese Plätze sind für sie wichtig, weil sie an diesen Orten ihre Regeln, ihre Gesetze und ihr Wissen binden und vermitteln.
Es war für uns also aus verschiedenen Gründen völlig klar, das wir den Uluru nicht nach guter Touristen Art besteigen und das heiligste der Anangu mit den Füßen treten. Stattdessen haben wir mit Ranger Simon eine 2 Stündige Führung gemacht und uns mehr über die Kultur, die Geologie und den Ort des Uluru schildern lassen.
Simon der Ranger
Seite des Uluru
Wasserrinne am Uluru, es bilden sich unten Wasserlöcher
Der Weg drumherum ist nicht immer sehr nah
Man beachte die künstlicherische Reflexion
Ausblick in das Outback

Leider konnten wir aus Saisonalen Gründen kein Bushtucker (Nahrung aus dem Busch) ausprobieren. Was vielleicht besser war, Simon der Ranger erklärte uns beiden hinterher alleine, dass sie manchmal Amerikaner damit verarschen ihnen Kamelköttel als nahrhaftes Bushgericht zu  verkaufen. Also heißt die Devise, nicht probieren, was der Ranger nicht selbst auch isst. 
Von dort aus haben wir die Umrundung des Uluru gewagt. Dieser 10km lange Weg führt nicht immer direkt am Uluru entlang, was dann leider auch nicht sehr spannend ist. Das hat erneut religiösen Gründe, da diese besonderen Stellen für Männer und Frauen weitläufig umgangen werden sollen. Nachdem wir die Umrundung in sagenhaften 2h geschafft haben beobachten wir noch Touristen die den Berg herunterkommen. Es zeigen sich erneut komische Bilder von kleinen Kindern die den mordssteilen Pfad herunterkrackseln und Leuten die mit nur ner kleinen Wasserflasche da hochgehen! Fazit: Sehr verantwortungsbewusst und vorbildlich!
Kata Tjuta
Wir marschieren zum Valley of the Winds
Australien hat die nervigsten Fliegen
Das Valley of the Winds
Ausblick in die Ferne
Kata Tjuta (The Olgas) aus der Ferne
Kopfschüttelnd setzten wir uns ins Auto und fahren zur Kata Tjuta (The Olgas). Einer Felsgruppe die im Unterschied zum Uluru aus größeren Felsstücken und nicht ausschließlich aus Sandstein besteht. Wir marschieren 5km durch das Valley of the Winds und erreichen nacheinander zwei Aussichtspunkte die einen schönen Blick durch das Tal gewähren. Die Kata Tjuta bedeutet im übrigen abgeschlagene Köpfe und stellt einen besonderen spirituellen Ort für die Männer der Anangu dar. Pünktlich als wir den Uluru Nationalpark verlassen beginnt es zu regnen, da haben wir mit dem Wetter noch mal Glück gehabt.
Abends sitzen wir mit einem älteren Australischen Pärchen zusammen und essen auf einer Cattle Station mit Rastplatz (Curtin Springs), die erklären uns das es bis jetzt bereits so viel geregnet hat, wie sonst im ganzen Jahr nicht fällt.
Durch Zufall hält die Inhaberin der Cattle Station einen Vortrag für eine Reisegruppe und wir können ihn mitanhören, weil wir daneben sitzen. Ich bekomme nicht alles mit, weil das Aussieenglisch genuschelt ist und ich zwischendurch durch ein freilaufendes Emu abgelenkt werde. Nur so viel für euch: Es gibt hier einen Regenzyklus, der 7-10 Jahre dauert. Innerhalb dieses Zyklus, der mit Regen beginnt und auch Trockenzeiten und Buschfeuer beinhaltet gibt es starke Entbehrungen die das Land ertragen muss.
Jetzt kommt das Gesetzt von Murphy wieder: Gerade jetzt wo wir hier sind, ist die seltene Regenzeit. Sie meint wir sähen das Land so grün und fruchtbar nur jetzt, in diesem Moment. Das sei das Beste was das Land zu bieten habe und so gut ginge es ihm nur alle 7-10 Jahre. Kein Wunder das wir uns das Areal irgendwie trockener vorgestellt haben. Normalerweise ist hier trockene Einöde und es ist wirklich warm. Hier ist nun deutsches Wetter. 15-20 °C und regen. Nachts beginnt es so zu regnen das wir fast wegschwimmen. Toll auch noch, wir haben in ner Senke geparkt und meine Goretex Schuhe sind randvoll mit Wasser ….Wonderbra!! 


PS: Die Fliegen sind hier so nervig, die versuchen einem die Flüssigkeit vom Augapfel zu saugen wenn man keine Brille anhat. Unglaublich

Donnerstag, 16. September 2010

Vorbereitung auf den Sonnenuntergang am Uluru

Zur Vorbereitung auf den Sonnenuntergang haben wir
unsere Stühle aus dem Van geräumt und es uns etwas gemütlich gemacht.
Seht selbst.

Mittwoch, 15. September 2010

9. Tag - Canyon und Uluru

Kings Canyon
 
Freitag 10.9.2010. Wir haben aufm Caravan Park in Kings Creek für (38$ mit Strom zusammen) genächtigt. Von dort aus machen wir uns auf in den Kings Canyon. Wir machen dort nen Walk, der sich richtig lohnt. Am Ende bekommen wir eine eindrucksvolle Sicht auf den Garden of Eden, ein kleines Tal das sich zwischen dem Canyon gebildet hat. Der Garden wirkt ein wenig urzeitlich, weil dort Palmen und Pflanzen vorkommen, die sonst eher im Norden Australiens vorkommen.
Felsendome die sich durch Erosion gebildet haben
Der Canyon ist recht hoch
es gibt tolle Fotomotive
und die Bruchkante als Gefahrenquelle
  
Der Canyon besteht aus zwei verschiedenen Sandsteinarten die die Formation der Steine in der Gegend geprägt haben. Es gibt aus der Vogelperspektive Einschnitte in den Felsen sodass größere Viereckblöcke aus Sandstein entstehen. An diesen Einschnitten wird der Felsen dann durch Erosion abgetragen und aus den Blöcken bilden sich Felsendome die riesige Ausmaße haben.Ebenfalls toll sind dort die Schichtungen des Sandsteines die von braun, über gelblich bishin zu tiefem rot wechseln. An den Kanten oben ist es nicht ganz ungefährlich weil es Bruchkanten gibt, die über den Hauptfelsen hinausstehen und die nicht sonderlich stabil sind. Das erkennt man aber leider nicht wenn man draufsteht. Von der anderen Seite des Canyons konnten wir sehen, dass die Bruchkanten an einigen Stellen über den Hauptteil des Felsens hinausgehen.Bewegungen direkt an den Rand sind also nicht ganz ungefährlich!
Teilweise haben wir es natürlich für ein Foto riskiert. :) So obgleich es für euch zu Hause aussehen kann, als ob das immer nur das gleiche wäre, muss ich euch sagen, dass dieser Canyon wirklich sehr, sehr eindrucksvoll war! Gerade der letzte Ausblick auf den Garden of Eden! Einfach phänomenal! Ich versuche das natürlich hier für euch einzufangen, aber das gelingt natürlich nicht!
….müsst ihr also alles mal selbst gesehen haben!! :)
Dome aus der Entfernung
gut zu erkennen, der Sandstein ist eigentlich weiß.
Tiefe Schluchten
Jedoch trotzdem bewachsen
Freie Flächen zwischen den Felsen
Der "Garden of Eden" innerhalb des Canyons
Gefährlich nah am Rand
Der Wasserfall am Garden
Der Flusslauf
Die Hitze auf der Straße - Luftspiegelungen

Der Uluru?! ...nein, Mt. Connor
Wir fahren also von dort aus die obligatorischen 350-450k´s (Die Australier sagen ja K´s). Auf dieser Strecke dauert es teilweise 20 bis 30min bis einem mal ein Auto entgegenkommt und dann winkt man sich zu! Getreu dem Motto, wir sitzen alle in einem Boot (Auf einer Straße) und wir sind eine große Familie. Das entgegenkommende Auto wird dann zum echten Highlight und wird dann auch entsprechend zelebriert. Man überlegt sich schon vorher wie man dann winkt damit es auch cool und lässig ausschaut. Doof nur, nicht jeder winkt zurück! Wir werden bald noch mal eine Reportage darüber machen wie die Winkregeln beim Autofahren hier sind, wie man besonders cool winkt, wer einem wann zurückwinkt und bei wem es gar nicht lohnt selbst zu winken. :) Wir fahren weiter zum Uluru, hoffentlich bleibt das Wetter gut!
Roadhouse Curtin Springs, rundum keine Stadt
Dafür gibts dort freilaufende Emus
Autos am Straßenrand und tote Kühe bleiben liegen!

Tatsächlich, dass Wetter wechselt je näher wir dem Felsen kommen. Mittlerweile kommt mir das ganze Unterfangen etwas lächerlich vor. Wir fahren etwa 2800 km um einen großen roten Felsen anzuschauen der im Prinzip doch nur ein Stein ist.
Dann am linken Straßenrand, es taucht ein Berg auf. Das soll er sein, der mächtige Uluru? Nein, Entwarnung, es ist nur der Mt. Connor, ein ähnlicher Berg der etwa 100km vor dem Uluru steht. Wir fahren also weiter und wundern uns über die Landschaft. Ist gar nicht so trocken und so ungastlich wie wir uns das immer gedacht haben. Schilder mit Warnungen vor Kängurus und vor Kühen stehen am Wegesrand. Das hier ist das Areal der Cattle Farms in Australien.
Eintrittskarte Uluru
Endlich, der langersehnte Berg
Wir fahren ne ganze Weile weiter, denn vom Kings Canyon zum Uluru sind es etwa 350 K´s. Die Strecke ist für uns (für Simon) ein Witz, da wir die letzten Tage immer etwa 500-600K´s gefahren sind. Da taucht er in der Ferne plötzlich auf. Ein mächtiger roter Fels, den wir in den letzten Tagen allzu oft bereits auf Postkarten und auf Hinweistafeln gesehen haben. Man erkennt ihn direkt. Eigentlich muss man zugeben hat ihn jeder schon zig mal gesehen, aber halt nur nicht live. Sieht in der Tat nicht so besonders aus wie ich gedacht habe. Wir werden heute mal etwas mehr Zeit haben da wir erst auf den Campground fahren, dann den Sonnenuntergang anschauen und erst morgen die Kata Tjuta (The Olgas) eine Felsformation in der Nähe des Uluru anschauen.
Wir kommen in Yulara, dem Ort in 18km Nähe zum Uluru an und können es kaum fassen. In unmittelbarer Nähe zum Uluru ist der Massentourismus ausgebrochen, Tankstellen, Kino, mehrere Hotels ein Flughafen, volles Handynetz, Pools wurden dort unter dem Namen Ayers Rock Resort hingebaut. Glücklicherweise zumindest so errichtet das es in die Landschaft  passt und den Blick und das Flair nicht stört. Wir fahren auf den Campingplatz dort.
für den hat es sich
wirklich gelohnt 3800 K´s weit zu fahren.
Wir sitzen vor dem Uluru
Die Australier haben übrigens zum Camping einen völlig anderen Bezug als wir Deutschen. Toiletten und Duschen gehören in der Regel dazu und kosten nicht extra. An allen schönen Orten an den wir waren gibt’s auch nen Campground. In den Nationalparks meistens sogar umsonst, oder mit Briefkasten wo man entsprechend sein Geld reinwirft (Vertrauensbasis). Oder als Campground der in irgendeiner Form gemanaged wird und dann auch ne Rezeption und mehrere Gebäude hat.
Wir entrichten die Gebühren, machen unsere Wäsche und fahren dann zum Uluru, den Sunset anschauen. Hier geht die Sonne ja bereits um 18:49 unter, also beeilen. Am Parkeintritt entrichten wir unsere 25$ pP. Eintrittsgebühren, die immerhin aber für 3 Tage gelten und fahren weiter zum PKW Sunsetpoint. Es scheint als wären an diesem Tag noch andere auf die Idee gekommen also füllt sich der längliche Parkplatz schnell mit ca. 200 Autos. Glücklicherweise sind hier Bus und Car Sunset getrennt und durch die längliche Anordnung des Parkplatzes gibt es auch nur eine Autoreihe. Man hat dadurch nicht das Gefühl des Massentourismus und jeder kann uneingeschränkt den großen roten Felsen anschauen. Wir haben das Glück mit Haus und Hof dort zu sein, da unser Van ja all unsere Habseligkeiten birgt. Wir räumen also zwei Stühle, das Stativ, die Beernuts (Erdnüsse) und zwei kühle Pepsi aus unserem Hausboot uns pflanzen uns an den Uluru. Stativ und Kamera aufgebaut, Hingesetzt, kühlen Schluck genommen, fein! Zum Sonnenuntergang dauert es noch 20 Minuten, genügend Zeit also.
Wirklich unglaublich
Er wechselt mehrfach die Farbe
und wird dunkel
und dann wieder rot
Andere scheint das auch zu interessieren.
Der Sonnenuntergang
Nach all der Hektik und der Mühe und der 2800km ein Moment des Verschnaufens. Man sitzt da und schaut diesen Felsen an und irgendwie ist es wirklich komisch. Vorhin noch so lächerlich, weil es ja nur n großer roter Stein ist. Doch nun tut sich was in einem. Man sitzt dort, schein die Zeit zu vergessen und schaut diesen Stein an und fühlt sich wohl dabei. Dieser Stein den man schon so oft gesehen hat und den man auf 1000 Fotos erkannt hat, scheint wirklich was Besonderes zu sein! Im nächsten Umkreis (100km) gibt’s zwar die McDonalds Ranges und die Kata Tjuta, und den Mt. Connor, das alles ist auch irgendwie schön, doch es löst in einem nicht das aus wenn man es ansieht. Da ist diese unsägliche Pläne, diese Fläche des nichts auf der nur Spinifex (scheißfieses Graß), vereinzelte Bäume und Büsche stehen und dann ist da der große rote Felsen der für die Gegend hoch und Steil ist und einen ganz klein werden lässt. Das Dingen ist 650mill. Jahre alt und das kuriose dabei ist, alles andere in der Umgebung ebenfalls Sandstein war, der inzwischen verwittert ist und der sich abgesenkt hat, doch der Uluru auf mysteriöse Weise nicht – das ist doch schon irgendwie …komisch.  
Ich lese gerade immer noch das Buch von Bill Bryson (Frühstück mit Kängurus), das mir Clara geschenkt hat. Ich bin erst zwei Tage später an die Stelle gekommen als er den Uluru besucht hat, doch ich wusste genau was er meinte als er schrieb: „Irgendwo in den Schichten der eigenen Existenz hat sich ein Bruchstück einer lange schlummernden Urerinnerung, ein kleines Fitzelchen DNA gerührt oder gezuckt.“ 
Er leuchtet im untergehenden Licht der Sonne, rot, mächtig und den Urgewalten trotzend. Da schiebt sich eine Wolke vor die Sonne und er wird braun und schaut ganz anders aus. We start whingeing (australisch für rumnörgeln) wegen der blöden Wolke. Kurz bevor die Sonne ganz untergegangen ist schiebt sich die Wolke weg. Ich sag nur: „Simon, der Stein, schau!“ und wir sind völlig baff und sagen nichts mehr. Er leuchtet in dunklem rot und zeigt uns in der sterbenden Sonne seine schönste Seite. Langgezogene Schatten und tiefe Rillen im Sandstein zeigen die Unebenheiten seiner Oberfläche und lassen ihn noch älter wirken. Er hat an den Seiten tiefe Kerben die wie alte, nichtverheilende Wunden ausschauen! Ich bin wirklich sprachlos! Das müsst ihr gesehen haben!
Die Frau auf dem Campground hatte völlig recht, „there is a different mood!
Der roto Uluru im Licht der untergehenden Sonne