7. Tag - Granitfelsen und Gebirge

Die Devils Marbles, Granitfelsen rund wie Bälle

Mittwoch 8.9.2010.
Wir wachen vorschriftsmäßig früh auf und betrachten noch im Van liegend den Sonnenaufgang an den Devils Marbles. Wir haben die letzten Nächte mit offener Heckklappe geschlafen. Inzwischen ist es so weit im Süden aber fast zu kalt dafür, sodass wir mittlerweile den Schlafsack benutzen.

Die Sonne geht ganz langsam auf!

Und taucht das Areal in goldenes Licht

Und wir schauen aus dem Van heraus zu.

 
Simon näht seine Hose, die wundersamer weise heute Nacht kaputt gegangen ist. Vermutlich hängt das mit den Baked Beans zusammen die er sich gestern gekocht hat . Während ich auf den Marbles herumklettere und einige Fotos schieße.

Merkwürdig ist, beide Hosen sind kaputt!

Sieht irgendwie wackelig aus.

Toller Sonnenaufgang.

Alles in rot getaucht

Reflexionen im Wasser

Die Marbles aus der Nähe

Granitkugel

Sonnenschein und Pflanzen

 
Schnell ist der ganze Platz leer und die meisten anderen Camper sind schon los, sodass wir fast alleine auf dem Platz sind. Kurioser weise stinkt die Buschtoilette kein bisschen, wirklich eine super durchdachte Erfindung. Draußen sind dicke schwarze Rohre angebracht, die sich in der Sonne erhitzen, dadurch bekommt die Luft auftrieb und es entsteht ein Luftzug, der den Raum indem sich die Fäkalien sammelt mit frischer Luft versorgt. Direkt überm Töpfchen ist so richtig frischer Wind, den man mit der Hand spüren kann. – Interessant. 

Die Buschtoilette mit dem schwarzen Schornstein!

Wir fahren weiter Richtung Alice, es ist noch ein ganzes Stück, etwas über 500 K´s, wie die Australier sagen. Wir kommen gegen Nachmittag dort an, suchen einen Parkplatz und laufen durch die Stadt. Ne nette Fußgängerzone, paar Geschäfte aber mehr auch nicht. Simon meint Alice ist auch nicht größer als Erkrath. 
Wir suchen ein Reparaturgeschäft für seine Kamera, aber das einzige das es gab ist inzwischen geschlossen. Wir versorgen uns mit Infomaterial an der Tourist Information und schauen uns ein Digeridoo Geschäft an. Das ist wahrlich interessant, aber ich bin zu geizig mir eins zu kaufen, steht zu Hause doch eh nur wieder rum. Dennoch bin ich begeistert zu sehen und zu hören mit welcher Leichtigkeit der Typ das spielt. Simon kauft Postkarten, wir trinken nen Milchshake der super schmeckt und fahren weiter in die McDonalds Ranges einem etwa 500m hohem Gebirgszug inmitten dem Alice Springs liegt.
Ein verbreiteter Irrglaube dem auch wir angehangen sind, ist Australien nicht nur flach. Es gibt neben dem Uluru (traditioneller Name für den Ayers Rock) auch in naher Umgebung (300km) kleinere Gebirge. (Natürlich n Witz im Vergleich zu den Alpen)

Alice Springs (so groß etwa wie Erkrath)

So ziehen Aussies um.

Kurioser Himmel in Alice

Gebirge, die McDonalds Ranges

Die Sonne geht im Westen unter

Wir retten mehrere Dingo Welpen vor ... uns (und fahren schnell wieder)

Krokodile sind hier gefährlich.

Jedenfalls fahren wir nun in dieses Gebirge rein und plötzlich sieht alles ganz anders aus, wir fahren in den Sonnenuntergang nach Westen und plötzlich hält Simon an. Da war ein Hund am Straßenrand. Wir natürlich die Retter vor dem Herrn, also ausgestiegen und geschaut wo der Welpe  abgeblieben ist. Der Hundebesitzer freut sich sicher wenn er ihn wiederbekommt. Da hinten ist er ja, …. noch ein paar Schritte, … hä?! Da sind ja noch mehrere, und n Halsband haben die auch nicht an. – Komisch.
Da fällt es uns wie Schuppen von den Augen, das sind keine Hundewelpen, das sind Dingojungen die wir da gefunden haben. Ok, noch mal umgeschaut, denn wo die Jungen sind kann ja die Mama nicht weit sein, aber die lässt sich nicht für ein Foto blicken, schade!
Schlagzeile: Deutscher Backbacker wird von Dingomama verfolgt hätte ich gut gefunden. Aber ok, noch mal den wunderbaren Ausblick genossen und dann weitergefahren.   

Exkurs: Schlagzeilen und Zeitungsartikel
In Alice gabs ne Zeitung da haben sie auf der Titelseite davon berichtet, dass sie ein Croc gefangen haben aber das größere noch auf freiem Fuß ist. Auch Bisse und Verletzungen scheinen hier tatsächlich zu passieren. 
Überhaupt liest man hier kurioses in der Zeitung. Ein 59 Jähriger Mann ist nachts auf ner Straße überfahren worden und gestorben. Das alleine ist vielleicht nicht seltsam, aber an der Straßenstelle sind in den letzten 7 Wochen etwa 4 weitere Menschen ums Leben gekommen.
Auch geil, einig Backpacker pennen mit ihrem Auto in der Stadt auf nem Parkplatz. (Eigentlich nicht erlaubt!) Morgens werden die Wach wie sich das Auto bewegt, zuerst denken die sich nichts dabei weil sie das für einen Traum halten. Am Ende werden sie wach und es stellt sich raus, das vorne ein Kerl sitzt und versucht den Van zu stehlen während die Typen hinten drin pennen. (Er ist wohl nicht davon ausgegangen das die da schlafen weil es eigentlich nicht erlaubt ist.)
    
Wir kommen, (mal wieder in der Dämmerung) am Ormiston Gorge Caravanplatz an und zahlen dort 6,60$ p.P für nen Stellplatz mit Barbecue und warmen Duschen. Ich geh duschen und komme wieder, da eröffnet Simon mir das er beim vorbeigehen am Grill einem wilden Dingo begegnet ist, der dann wohl abgehauen ist. Wir nach dem Essen noch so zusammen, andere Leute hatten noch mal was gerillt und es roch wirklich super! Simon schon: „Wenn´´s so riecht, da kommt der Dingo mit Sicherheit“ – Ja, nee ist klar! 
Plötzlich da tut sich was hinter Simon. Simon zuerst: „Das ist der Dingo von eben!“, Ich darauf hin: „Ja klar! Sicher, der kommt wieder genau an dir vorbei!“ Da fällt mit auf einmal das Lachen ausm Gesicht als der Dingo, (der war wirklich in der Größe von nem Husky oder so) etwa 2 Meter hinter Simon am Camper vorbeiläuft um näher an den Grill zu kommen.
Wow, nicht schlecht! Ich war leider mit der Kamera zu langsam, und hab dann nur noch Dunkelheit erwischt.
Ne halbe Stunde später war dann ein kleinerer Dingo am Grill unterwegs, den konnte ich dann ablichten bevor er sich dünn gemacht hat.

Wilder Dingo am Grill

Sonnenuntergang im Gebirge

 
So endete der nächste spannende Tag.
…
To be continued!