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Ziel der heutigen Fahrt: Coober Pedy, Wüstenstadt |
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So siehts am Morgen aus: Wir stehen im See |
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Der Roadtrain passt nichtmal ganz aufs Foto |
Sonntag 12.9. Nachdem nun meine Schuhe trocknen, fahren wir los und legen die unglaubliche Strecke von ca. 600 K´s zurück um in Cooper Pedy anzukommen. Es kommt die erste Hochrechnung wir haben inzwischen ca. 600 Euro für Sprit ausgegeben. Der Preis divergiert zwischen 1,29 in Darwin bishin zu 1,80 an entlegenen Tankstellen wo zwischendurch sogar alles leer ist. Wir haben inzwischen 3800km hinter uns gebracht und fahren momentan täglich ca. 400-600 K´s.
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Die Landschaft verändert sich. Wüste aber durch Regen grün |
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Die Sandhaufen, Zeugnis der Opalsuche |
Landschaftlich hat sich einiges getan. Im Norden fuhren wir durch Regenwald (Darwin), anschließend durch Savannengebiete gefolgt von Grassland (Alice Springs) und erreichen nun die Wüstengebiete bei Cooper Pedy. Das Gebiet sieht komplett anders aus als alles was wir bisher gesehen haben. Normalerweise ist es hier nahezu ganzjährig trocken was dem Gebiet ein postnukleares - apokalyptisches Antlitz verleiht. Manche kennen vielleicht die Mad Max Filme mit dem jungen Mel Gibson die hier gedreht wurden. Cooper Pedy ist neben diesen Wüstengebieten auch für seine Opale bekannt. Ca. 95% alle weltweit geförderten Opale kommen aus Australien und davon über 80% aus der Region um Cooper Pedy. Man hat ein wenig das Gefühl man befindet sich auf dem Wüstenplaneten von Star Wars wenn man hier durchfährt. Links und rechts der Straße liegen große und kleine Sandhaufen. Erst hält man sie für Zelte und dann beim näherkommen zeigen sie sich als unzählige, hunderte Haufen von durchsuchtem Sand und Gestein.
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So siehts da überall aus, merkwürdig |
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Luftaufnahme der Stadt, wie in Starwars |
Opale werden hier unterirdisch gefördert. Mit Bohrern und Sprengungen werden unterirdisch Teile weggesprengt. Der Kram wird dann nach oben befördert und beim Noodling durchsucht. Das kann man hier übrigens auch machen. Man besorgt sich ein Sieb und durchsucht die Sandhaufen und hofft das man was findet. Es ist aber sehr aussichtslos. Mittlerweile nutzen die Typen dort Schwarzlicht, dadurch leuchten die Opale und man kann sie deutlich erkennen. Problematischer Weise leuchtet aber auch Potch, das ist aus demselben Silikatzeugs aus dem auch die Opale sind, jedoch hat das bei der Entstehung eine andere Menge Druck abbekommen und ist daher wertlos.
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Der Noodlingwahn |
Wir fahren dort zuerst zum Desert Cave Resort wo wir uns eine Art Underground Museum anschauen und etwas über den Ort lernen. Es gibt in dem Ort tatsächlich unterirdische Wohnungen, Hotels und Räume. Oberirdisch muss man dafür mehr aufpassen, rumlaufen abseits der Straße ist scheißgefährlich das ist alles total durchlöchert. Überall stehen Schilder, und an vielen Stellen kann man einbrechen. Der Knaller ist, jeder kann dort sein Glück suchen. Für ca. 130$ kann man dort einen Claim abstecken, das ist ein Feld von 50x100m und innerhalb dieses Feldes kann man dann auch die Erde durchlöchern und kleine und große Sandhaufen auftürmen – na super!
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Fotografie einer Wohnhöhle |
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Untergrundhotel |
Anschließend geht’s zum Umoona Opal Museum, wo neben Opalen auch geografische und archäologische Dinge geboten werden. Hier wurden bspw. Auch viele Saurierknochen gefunden – interessant. Der Abschluss des Tages ist unser Underground Camping bei Riba´s. Leider kann man mit dem Auto nicht unter der Erde campen sondern nur mit einem Zelt. Trotzdem sehr eindrucksvoll in einem unterirdischen Stollen sein Zelt aufzubauen! Wir bekommen von dem merkwürdigen Aussie Rick, der eigentlich auch Richard heißt wie er uns verrät eine Führung durch seine Opalmine. Nettes Angebot, wenn man die Führung bucht, dann ist die Nacht dort umsonst, alles klar, machen wir sofort!
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TV Raum unseres Campgrounds, sehr spartanisch ohne Programme |
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Simon bei der magischen Opalsuche |
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Zelten unter Tage, ...wenigstens trocken |
Also tingeln wir dann mit Rick und 4 kleinen netten Asiaten aus Taiwan, die Simon von der Höhe her nur bis zur Brust reichen durch die Mine. Rick erzählt ne Menge über Opalförderung, über Sprengmittel, Maschinen, Schwarzlicht, Adern die durch den Berg laufen usw. Die Führung ist wirklich interessant obwohl der Text total auswendig gelernt ist und er sich Mühe gibt sein Aussie Englisch zu nuscheln! Die Krönung ist dann, dass wir alle mit ner Wünschelrute durch die Gänge schleichen und er uns erklärt, dass man damit die Adern finden kann in denen mit ein wenig Glück auch Opale vorhanden sind.Kurios - es funktioniert tatsächlich, die kleinen Drähte in den Händen drehen sich zueinander und überkreuzen sich. Ich finde es ein wenig spooky und kann nicht dran glauben, aber Rick schon und Simon scheint er auch überzeugt zu haben. Die vier Taiwaner grinsen und nicken immerzu, verstehen aber kein Wort, auch sehr lustig. :) Auch noch nett, das Wasser ist denen hier heilig. Man darf nur 3-5 min zum Duschen gebrauchen und bekommt ne Pinnummer die den Zutritt zum Dusch- und Toilettengebäude ermöglicht. Man hätte in diesem CaravanPArk auch unterirdisch Campen können. Dann kann man wie auf dem Foto erkennbar in Stollen unter der Erde seine Zelte aufschlagen. Es gibt dort sogar einen Fernsehraum und einen Computer. Der TV hat außer 11 Programmen mit Schnee kein Bild und der Computer ist in einer netten Holzverkleidung, die ihn wie eine alte Holzrechenmaschine aus dem 17 Jhd. Oder einer postnuklearen Zeit ausschauen lassen – passt ja ins Bild der Region denken wir uns.
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Der schnellste Rechner der Welt, Holzrechenmaschine |
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Dingozaun der durch halb Australien geht |
Wir sind froh in der Wüste den Regen hinter uns gelassen zu haben, da hören wir ein Gespräch von einem Aussie aus Victoria, der jemandem erzählt dort schneie es! …. Na hoffentlich ist das nur ein Witz.
Nachtrag: Wir steigen grade in den Van zum pennen, da beginnt es zu regnen. Es scheint wir haben bestes deutsches Wetter importiert! Selbst hier in der Wüste regnet es?! Na toll!
…to be continued!
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So sähe es dort bei schönem Wetter aus |
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Und so die Wüste wenns nicht regnet |
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Aber trostlos siehts trotzdem auch bei uns aus! |
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