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Liebe Freunde und liebe Familie, schön das ihr den Weg hierhin gefunden habt. Dies ist der Webblog von Captain Cookarek, der aufgebrochen ist das andere Ende der Welt zu entdecken. Ich werde euch hier (un)regelmäßig mit den neuesten Infos und Fotos vom anderen Ende der Welt versorgen, damit ihr auch fein neidisch seid! ;)
Euer Cookarek

Montag, 11. Oktober 2010

16. Tag - Great Ocean Road & Melbourne

Wuschelkoala im Baum
Freitag 17.9. Auf dem Weg zur Great Ocean Road kommen wir an einem Schild vorbei auf dem Waterfall Gardens steht. Da wir mit Wasserfällen hier immer gut gefahren sind, machen wir halt und biegen ab. Die Waterfall Gardens sind ein kleines Garten Cafe in einem Wald. Ein kleiner Fluss der durch den steilen Wald führt bildet am Ende den Wasserfall und hat vermutlich zum Namen des Cafes in nicht geringem Umfang beigetragen. Hier ist bitterer Frühling, auf Verkehrsinseln wachsen Narzissen und so liegt hier alles noch im Winterschlaf. Das Haus ist verlassen und der Garten sieht wüst aus. Da keine Menschen Seele dort ist, schauen wir uns um und sind beeindruckt von der Umgebung. Der Wald und der kleine Fluss sind zu einem netten kleinen Part in der Wildnis umfunktioniert worden. Oben am Hang gibt es eine Terrasse auf der man in der Saison (wenn auch Menschen dort arbeiten) Kaffee trinken kann. Doch auf der Terrasse hat schon seit Wochen und vielleicht seit Monaten keiner mehr gesessen. Wir schauen uns ausgiebig um, gehen am Haus vorbei und wandern durch den kleinen verwilderten Park. Das Wetter zeigt den Frühling an, das Haus und das Cafe einen langen Winterschlaf. An vielen Stellen im Park haben die Monate ohne menschliche Hand die Umgebung wider in wilde Natur verwandelt. Umgefallene Bäume, der Fluss und viel Pflanzenmaterial geben der Umgebung einen besonderen Charme. Auf einem dieser Picknicktische mit eingebauter Sitzfläche liegt ein Ast und Moos wächst auf der Tischplatte. Der Garten wirkt friedlich, ganz so als wären die letzten menschlichen Eingriffe Jahre her und tauchten so bald nicht wieder auf. In den Bäumen zwitschern Papageien und andere wilde Vögel, ein wunderbarer Ort, ein wunderbarer Frieden, dieser Wald in den Waterfall Gardens.
Das nächste Highlight auf unserer Reise hat nicht lange auf sich warten lassen.
So mussten wir fix an der Landstraße anhalten und unsere Fotoapparate bemühen. In einer Astgabel über der Straße saß ein wuscheliger Koalabär, der erste den wir auf dieser Reise gesehen hatten. Ausgestiegen, Foto gemacht, gewundert wie witzig der kleine Kerl ausschaut und weiter geht’s.


Er scheint müde zu sein!


Küste an den Great Ocean Road

Felsklippen

Famous, die London Bridge, (leider zerbrochen)

Wahrzeichen der Gegend, die Twelve Apostles

Leider kein gutes Wetter als wir da waren.

Die vielleicht schönste Küstenstraße der Welt, Great Ocean Road

Kurvig wie in einem James Bond Film
Nach etwa einer weiteren Stunde fahrt kamen wir in Peterborough an, an der die Great Ocean Road beginnt. Diese Straße ist eine der schönsten Straßen auf der gesamten Welt, so sagt man zumindest. Die Straße ist etwa 200Km lang und weist unzählige Viewpoints auf an denen sich das anhalten und das Aussteigen wirklich lohnt. Ein toller Ort jagt den nächsten. Wir halten einige male an und lassen uns von szenischen Anblicken verzaubern. Bay of Isle, The Grotto, London Bridge, Thunder Cave, The Arch und schließlich die bekannten Twelfe Apostels.
Die Straße die bisher weitgehend flach und nicht direkt am Ufer entlang führt wird nun steiler und kurvenreicher. Es folgen Schilder die auf erhöhte Unfallgefahr hinweisen und dann geht es auch schon los. Links Felsen, rechts das offene Meer. Teilweise liegen Pylonen und Straßenschilder herum, die aber offenbar schon jemand umgefahren hat. Links an der Steilwand sind kaum Netze die wir aus der Eifel kennen und die loses Gestein und Felsen festhalten sollen. Sowas gibt es hier offenbar nicht. Stattdessen gibt es zeitweise lose Erde an der Wand und es sieht so aus als ob da die letzten Tage als es geregnet hat richtig was runtergekommen ist, lose Erde und Brocken liegen am linken Fahrbahnrand, - das macht Mut.
Das Unbehagen ist jedoch nicht so groß wie der Hunger nach tollen Ausblicken. Es wird bereits dunkel und wir wollen heute Abend noch in Melbourne ankommen, also sputen wir uns und fahren gegen die Zeit. Zwischendurch kommt man sich vor wie in einem James Bond Film. Die Straße könnte mit ihren Kurven und dem tollen Ausblick ebenso eine Filmkulisse sein. Dies ist neben einigen Tagen als wir in der Dämmerung noch gefahren sind der einzige Tag an dem wir wirklich noch bei Dunkelheit gefahren sind und so erleben wir um acht Uhr zur Prime Time die Skyline von Melbourne die sich vom dunklen Abendhimmel abhebt. Beeindruckt von den bunten Lichtern schaffen wir es zu unserem Backpacker das King Street Backpacker, das Mitten in der City liegt. Nun kommt das verwirrendste Kapitel der bisherigen Reise, die Parkgebote. Wer den Schilderwald zu Hause befremdlich findet, der hat noch nicht versucht ein Parkschild in Melbourne zu verstehen. Zig Zeichen die irgendwie aus dem ASCI Code zu stammen scheinen aber nicht so richtig Sinn ergeben, verschiedene Farben und Pfeile. Mmh, ja ok! Wir stehen da ne Weile vor dem Schild und haben uns dann irgend nen Reim drauf gemacht und gehen dann ins Backpacker.
Erneut eine kuriose Erfahrung. Man kommt rein schaut auf eine Theke, eine Art Rezeption. Die Rezeption wird geführt von einem Mädel Ende 20 mit einem Damenbart und einer kuriosen Frisur. An einigen Stellen abrasiert oder gekürzt und an anderen wieder länger. Naja, ist ja ihre Sache. In der Autoparksache kann sie uns bedingt helfen, es gibt einen Guide zu den Schildern eine Anleitung die das Prinzip erklärt das wir uns nach 5min Schild anstarren auch erklärt haben. Nen besseren Parkplatz kennt sie nicht, sie fährt kein Auto. – auch gut.
In der Mitte des Raumes ein Tisch an dem 8-10 Jugendliche sitzen und sich mit einem Saufspiel die Zeit vertreiben, die Mädels davon sind bereits kadaune voll. Wir checken ein, wundern uns, dass einer der Spieler ein schwarzes Riesequietchentchen im Arm hält und gehen dann auf´s Zimmer, ein 4er Dorm.Dort liegen zwei Kerle rum die mit uns höchstens drei Wörter wechseln. …komische Kerle, aber egal.
Wir machen uns fertig und ziehen dann los ohne Reiseführer, stört ja eh nur, wir finden schon so was wo wir hingehen können. Uns kommen massenhaft Asiaten entgegen.  …. Wir gehen an zwei Clubs vorbei an denen ne riesen Schlange ist, gehen drei Blocks weit. Dann an zwei Lokalitäten vorbei die uns nicht zusagen und dann wieder im Kreis zurück. Uns kommen immer noch Asiaten entgegen. Wir gehen weiter, das dauert ne ganze Weile, bestimmt ne Stunde, obwohl wir Mitten in der City sind, sind wir zu doof nen guten Club zu finden. Es fallen uns einige Dinge auf, es kommen uns stets auffällig viele Asiaten entgegen, die Röcke sind hier so kurz das es nicht zu glauben ist, die Seitengassen sehen hier genauso aus wie in nem amerikanischen Film: dreckig, Mülltonnen, Backsteine wo son Zeugs dran runterläuft. Aus einer dieser ekligen Seitenstraßen kommt Musik. Dort in den versifften Seitenstraßen sind die richtig guten Lokalitäten. Doch dort kommen wir nicht rein, das wird uns auch schnell klar als wir es versuchen.
Aufm Rückweg gehen wir in einen der Clubs der uns nicht so zugesagt hat. Wir sind die einzigen Europäer dort und stören das Bild. Um uns herum 95% Asiaten, die sind alle kleiner als wir, irgendwie auch witzig dort. Wir trinken ein Getränk für 10$ und gehen in den nächsten Laden der uns auch nicht zugesagt hat. Dort zahlen wir 15$ Eintritt, bekommen dafür ein Freigetränk, n Whiskey Cola. Wir stellen fest, der Laden ist fast leer. Ein total betrunkener Brite kommt zu uns und erzählt uns seine Lebensgeschichte. Wir verstehen kein Wort und gehen wieder zurück zum Backpacker.
….
Wir stellen uns an eine Kreuzung und schauen uns das Abendleben an. Irgendwie spannend in Melbourne, aber auch irgendwie komisch. Mit diesem Gedanken endet der Abend in Melbourne.
 
Skyline von Melbourne

Sehr beeindruckend.

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