Mittwoch 15.12. Heute ist es soweit, eine fast viermonatige Reise geht zu Ende. Ich kehre nach 2568 Stunden bzw. 107 Tagen nach Hause zurück. Zugegeben, nicht sofort. Erst habe ich noch eine Flugreise von 36 Stunden bzw. 2160 Minuten Dauer vor mir – welch ein Graus.
Ich habe Australien Durchquert, dabei mehr als 7000km zurückgelegt und bin dann erneut die Ostküste hochgefahren, vermutlich auch 4000 km. Anschließend ging es nach Neuseeland. Dort haben wir in Christchurch ein Auto gekauft. Unsere Lucy, einen Toyota Lucida. Ein zuverlässiges Auto, das uns nie im Stich gelassen hat und stets treu und mobil war, obgleich sie bereits 330.000 km auf dem alten Buckel hatte. Wir haben in zwei Monaten zuerst die Südinsel und dann die Nordinsel bereist. Dabei sind weitere 7702km zusammengekommen – deutlich mehr als wir gedacht haben.
Es ging von Christchurch in den Süden durch die Canterbury Plains und an die Ostküste nach Dunedin. Von den Pinguinen dort in den Südwesten ins Fjordland und die tollen Sounds. Anschließend nach Queenstown der Thrillstadt und nach Wanaka in die Puzzle World. Stets bemüht lange Walks zu machen und viel von der herrlichen Landschaft in uns aufzunehmen. Wir haben viele Herr der Ringe Stellen besucht und haben Passstraßen überquert und haben die tropische Küste im Norden erreicht wo es herrliche Buchten und Strände gab. Nach vielen Museen, Weinprobe und tollen Erfahrungen mit gastfreundlichen Einheimischen haben wir die Nordinsel unsicher gemacht und uns Mordor angeschaut. Faszinierende Geothermalfelder und Vulkane über heiße Strände in denen gebadet werden kann, bis hin zu gigantischen Bäumen die tausende Jahre alt sind. Nicht zu vergessen natürlich die vielen kulturellen Erkenntnisse über die Maori, das Tauchen an den Poor Knights und mein Sprung aus einem Flugzeug bei 15.000ft.
Ich blicke zurück auf 107 Tage und viele Erkenntnisse. Erkenntnisse über mich und über die Reise, über die Länder und über Menschen.
Eine meiner Erkenntnisse, sie ist nicht unbedingt wichtigste Erkenntnis, aber eine der unzähligen: Solltet ihr in einem Commonwealth Land sein, dann seid vorsichtig mit den Wasserhähnen. Versucht man sich in einer Badewanne ohne Brause zu waschen, und die Wanne hat dann zwei Hähne, einen kalten und einen heißen. Dann sieht das recht witzig aus, weil man beide Hähne aufdreht und dann mit den Händen rumfummelt (der dilettantische Versuch sich nicht zu verbrennen) Man hockt da im Adamskostüm in der Wanne und mischt das Wasser mit den Händen und versucht das auf sich zu verteilen. Das führt zu heißem Wasser im Gesicht, kaltem Wasser an den Stellen wo die Sonne nicht scheint oder umgekehrt. Schön und entspannend ist das jedenfalls nicht, sieht aber witzig aus.
Das ist meine Erklärung für das griesgrämige Auftreten mancher Engländer. Müsste ich mich jeden Morgen so waschen, dann hätte ich auch nen Hals und würde Himmel, Hölle und den Wasserinstallateur verfluchen.
So, ich komme nun zum Ende und verabschiede mich bei euch! Ich komme in wenigen Stunden zu Hause an und bin gespannt wie das Wetter wirklich bei euch ist.
Capitan Cookarek´s Journey
Willkommen
Liebe Freunde und liebe Familie, schön das ihr den Weg hierhin gefunden habt. Dies ist der Webblog von Captain Cookarek, der aufgebrochen ist das andere Ende der Welt zu entdecken. Ich werde euch hier (un)regelmäßig mit den neuesten Infos und Fotos vom anderen Ende der Welt versorgen, damit ihr auch fein neidisch seid! ;)
Euer Cookarek
Euer Cookarek
Donnerstag, 16. Dezember 2010
101. - 104. Tag - Auckland
Samstag 11.12. Dieser Samstag ist der Auftakt der letzten Tage in Auckland und damit der gesamten Reise. Da wir kein Auto mehr haben, haben nun alle Tage viel mit Laufen zutun. Wir nutzen den ersten Tag um durch die Stadt zu laufen und die Stadt zu erkunden. Auckland an sich ist wirklich nicht so schlecht wie viele Leute sagen. Es ist eine Großstadt aber dennoch irgendwie klein und nicht so busy wie viele andere Städte. In den Nebenstraßen gibt es Cafés und kleine Kneipen und irgendwie ist es schön hier. Wir laufen gleich morgens zum Markt und hier bietet sich das gleiche Bild. Wir scheinen die ersten am Mark zu sein und kaum einer läuft hier rum. Negativer Aspekt, der Markt hat kaum Geschäfte und ist mit den großen Märkten in Melbourne und Sydney nicht zu vergleichen. Die Malls hier sind ebenfalls nicht so groß und können schnell durchschritten werden.
Am Abend fahren wir in den Park, denn dort ist ein Coca Cola Konzert, Christmas in the Park. Wir kommen in Sommerstimmung. Es sitzen alle auf mitgebrachten Stühlen und das gesamte Areal ist nicht abgesperrt. Die Organisation eines solchen Festes ist deutlich anders als bei uns. Hier kommen Familien mit Picknickkörben, Stühlen, Getränken und Lebensmitteln angelaufen und schleppen ihren Kram mit. Es scheint normal zu sein, mit seiner Familie den Tag draußen zu verbringen. Wir sind verwundert, in Deutschland wäre das Areal abgesperrt, es gäbe Taschenkontrollen, Eintrittspreise und man dürfte Flaschen usw. nicht mitbringen. Hier kein Problem, von überall her kommen Leute und das Gelände füllt sich. Einzig komisch, Alkoholtrinken ist im Stadtkern nicht erlaubt. Jedenfalls nicht auf der Straße. Das scheint aber glücklicherweise auf dem Fest nicht zu gelten und so trauen wir uns nach einer Weile unser mitgebrachtes Bier zu verzehren. (Ganz nach Deutscher Art natürlich erst, als wir sehen das Kiwis hier auch Alkohol trinken)
12.12 – 14.12
Wir hängen rum, entspannen und machen Sightseeing. Den Adventstag zelebrieren wir nicht so wie wir gedacht haben. Wir bummeln durch die offenen Geschäfte. Einkaufen im Count Down, Kaffee trinken auf der Hauptstraße, Queen Street Leute anschauen. Großstadtleben und wir sind mitten drin. Irgendwie lustig. Es hat was, hier mitten in der Stadt zu leben. Kurze Schritte nach draußen ins Kaffee, einen Kaffee for take away gekauft, oder Meter weiter und etwas Sushi und das alles 24h und 7 Tage die Woche. Man fühlt sich alsob man am Puls der Zeit und mitten im Geschehen lebt, man kann immer alles haben. Sogar der Countdown (Neuseeland Pedant zum Woolworth, eine große Supermarkkette) hat immer geöffnet. Einziger Nachteil der Großstadt, es ist im Bett dermaßen laut. Mit 7 weiteren im Zimmer und nur ein Fenster das direkt auf die Hauptstraße zeigt ist es schon etwas laut und die Luft dementsprechend gut. Hostelleben ist hier auch kurios. Man sitzt mit Canadiern, Franzosen Israelis vor dem Tv und man kennt sich nicht. Man teilt eine Art großes Wohnzimmer und es ist ein kommen und gehen. Fremde und doch irgendwie familiär. Augenblicke später ist man Teil einer Unterhaltung und kann seine Erfahrungen zum Autokauf, Fallschirmsprung oder insgesamt der Reisezeit preisgeben und erhält interessante Aspekte zurück. Hier wird Anonymität und Schnelllebigkeit mit Geborgenheit und Freundlichkeit zusammengeführt. Man sieht bestimmte Personen täglich wieder, manche immer zu bestimmten Zeiten, weil man die selben Aufstehzeiten hat und kommt beim Zubereiten von Speisen ins Gespräch. Man lernt (obwohl man die Leute nicht kennt) ihre Macken kennen und irgendwie ist es toll.
Wir schauen uns Abends im Kreise unserer Reisefamilie die Filme Die Hard I und II an und finden es lustig, das die Hälfte des Films auf Deutsch ist und die Terroristen Deutsch reden und wir die einzigen sind die es verstehen.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Zug aus der Stadt raus zur Silvia Park Mall. Diese ist angeblich die größte, und doch irgendwie klein. Nach 2 Stunden haben wir jedes Geschäft durchschritten. Hier ist nun wirklich auch Weihnachten und alles geschmückt. Endlich läuft hier auch überall Musik. Anschließend fahren wir zurück in die Innenstadt und gehen in die Bücherei.
Diese ist total toll. Kostenlos mache ich mir einen Ausweis. Dafür muss ich eine Wohnbestätigung mitbringen, die mich als Resident von Auckland (quasi, einen hier wohnenden Aucklander) ausweist. Anschließend kann ich hier Bücher ausleihen und alles weitere. Hier ist Bücherei anders als bei uns, es ist total modern, es gibt ein Café und große Sitzecken. Mit Stühlen, gemütlichen Sesseln, Sitzsäcken und eine große (kostenlose) WiFi Area und alles ist voll mit Leuten die hier Surfen, Lesen und am öffenltichen Leben teilhaben.
Man kann hier die Computer nutzen und sich diese sogar Minutengenau reservieren lassen. Dann steht auf dem Bildschirm mein Name und wird für 5min freigehalten – total revolutionär. Angeschlossen ist ein Academic Cinema, mit recht guten Filmen.
Wir verbringen hier eine Weile mit der Lektüre von Magazinen und Büchern und machen uns danach auf in die Art Gallery. Diese spricht uns mal wieder nur teilweise an.
Abends schauen wir einen Kinofilm im günstigen Academic Cinema, sehr toller Film, lowbudget aber wunderbar gemacht. Schaut in euch an wenn ihr könnt, viele Wendungen und unvorhergesehene Zwischenfälle = Disappearing of Alice Creed.
Der letzte Tag in Auckland wird erneut dem Sightseeing gewidmet und wir fahren ins Museum. Dieses ist zwar nicht so doll wie die bisherigen Museen, aber hier werden zum ersten mal auch andere Dinge beleuchtet als Naturwissenschaften, Tiere, Dinosaurier und Maori Kultur. Hier gibt’s es eine Etage die ganz dem zweiten Weltkrieg und der Aufklärung des Holocaust dient. Interessant, erschreckend aber gut das diese Informationen auch hier transportiert werden. Das Wetter ist schlecht und so verwerfen wir den Zoobesuch leider. Den werden wir wohl das nächste mal machen wenn wir mal wieder in Auckland sind. Wer weiß schon wann das sein wird.
Abends passiert wieder kurioses, nahezu unser ganzes 8 Personen Zimmer geht zusammen aus. Tagelang haben wir in der Anonymität verbracht und dann kommt es am letzten Abend dazu, dass man Leute in seiner Umgebung (in seinem Zimmer) näher kennenlernt. Hier auch wieder wundersames. Die früher wichtigen Dinge (wie heißt du?) werden vernachlässigt (man kann sich grade mal seinen eigenen Namen merken, da wären sieben weitere viel zu schwer) und wir gehen zusammen aus, diskutieren über verschiedene Ansichten und am Ende des Abends weiß man zwar immer noch nicht wirklich den Namen von allen, aber deren Meinungen. Kurios, diese Backpacker.
Am Abend fahren wir in den Park, denn dort ist ein Coca Cola Konzert, Christmas in the Park. Wir kommen in Sommerstimmung. Es sitzen alle auf mitgebrachten Stühlen und das gesamte Areal ist nicht abgesperrt. Die Organisation eines solchen Festes ist deutlich anders als bei uns. Hier kommen Familien mit Picknickkörben, Stühlen, Getränken und Lebensmitteln angelaufen und schleppen ihren Kram mit. Es scheint normal zu sein, mit seiner Familie den Tag draußen zu verbringen. Wir sind verwundert, in Deutschland wäre das Areal abgesperrt, es gäbe Taschenkontrollen, Eintrittspreise und man dürfte Flaschen usw. nicht mitbringen. Hier kein Problem, von überall her kommen Leute und das Gelände füllt sich. Einzig komisch, Alkoholtrinken ist im Stadtkern nicht erlaubt. Jedenfalls nicht auf der Straße. Das scheint aber glücklicherweise auf dem Fest nicht zu gelten und so trauen wir uns nach einer Weile unser mitgebrachtes Bier zu verzehren. (Ganz nach Deutscher Art natürlich erst, als wir sehen das Kiwis hier auch Alkohol trinken)
12.12 – 14.12
Wir hängen rum, entspannen und machen Sightseeing. Den Adventstag zelebrieren wir nicht so wie wir gedacht haben. Wir bummeln durch die offenen Geschäfte. Einkaufen im Count Down, Kaffee trinken auf der Hauptstraße, Queen Street Leute anschauen. Großstadtleben und wir sind mitten drin. Irgendwie lustig. Es hat was, hier mitten in der Stadt zu leben. Kurze Schritte nach draußen ins Kaffee, einen Kaffee for take away gekauft, oder Meter weiter und etwas Sushi und das alles 24h und 7 Tage die Woche. Man fühlt sich alsob man am Puls der Zeit und mitten im Geschehen lebt, man kann immer alles haben. Sogar der Countdown (Neuseeland Pedant zum Woolworth, eine große Supermarkkette) hat immer geöffnet. Einziger Nachteil der Großstadt, es ist im Bett dermaßen laut. Mit 7 weiteren im Zimmer und nur ein Fenster das direkt auf die Hauptstraße zeigt ist es schon etwas laut und die Luft dementsprechend gut. Hostelleben ist hier auch kurios. Man sitzt mit Canadiern, Franzosen Israelis vor dem Tv und man kennt sich nicht. Man teilt eine Art großes Wohnzimmer und es ist ein kommen und gehen. Fremde und doch irgendwie familiär. Augenblicke später ist man Teil einer Unterhaltung und kann seine Erfahrungen zum Autokauf, Fallschirmsprung oder insgesamt der Reisezeit preisgeben und erhält interessante Aspekte zurück. Hier wird Anonymität und Schnelllebigkeit mit Geborgenheit und Freundlichkeit zusammengeführt. Man sieht bestimmte Personen täglich wieder, manche immer zu bestimmten Zeiten, weil man die selben Aufstehzeiten hat und kommt beim Zubereiten von Speisen ins Gespräch. Man lernt (obwohl man die Leute nicht kennt) ihre Macken kennen und irgendwie ist es toll.
Wir schauen uns Abends im Kreise unserer Reisefamilie die Filme Die Hard I und II an und finden es lustig, das die Hälfte des Films auf Deutsch ist und die Terroristen Deutsch reden und wir die einzigen sind die es verstehen.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Zug aus der Stadt raus zur Silvia Park Mall. Diese ist angeblich die größte, und doch irgendwie klein. Nach 2 Stunden haben wir jedes Geschäft durchschritten. Hier ist nun wirklich auch Weihnachten und alles geschmückt. Endlich läuft hier auch überall Musik. Anschließend fahren wir zurück in die Innenstadt und gehen in die Bücherei.
Diese ist total toll. Kostenlos mache ich mir einen Ausweis. Dafür muss ich eine Wohnbestätigung mitbringen, die mich als Resident von Auckland (quasi, einen hier wohnenden Aucklander) ausweist. Anschließend kann ich hier Bücher ausleihen und alles weitere. Hier ist Bücherei anders als bei uns, es ist total modern, es gibt ein Café und große Sitzecken. Mit Stühlen, gemütlichen Sesseln, Sitzsäcken und eine große (kostenlose) WiFi Area und alles ist voll mit Leuten die hier Surfen, Lesen und am öffenltichen Leben teilhaben.
Man kann hier die Computer nutzen und sich diese sogar Minutengenau reservieren lassen. Dann steht auf dem Bildschirm mein Name und wird für 5min freigehalten – total revolutionär. Angeschlossen ist ein Academic Cinema, mit recht guten Filmen.
Wir verbringen hier eine Weile mit der Lektüre von Magazinen und Büchern und machen uns danach auf in die Art Gallery. Diese spricht uns mal wieder nur teilweise an.
Abends schauen wir einen Kinofilm im günstigen Academic Cinema, sehr toller Film, lowbudget aber wunderbar gemacht. Schaut in euch an wenn ihr könnt, viele Wendungen und unvorhergesehene Zwischenfälle = Disappearing of Alice Creed.
Der letzte Tag in Auckland wird erneut dem Sightseeing gewidmet und wir fahren ins Museum. Dieses ist zwar nicht so doll wie die bisherigen Museen, aber hier werden zum ersten mal auch andere Dinge beleuchtet als Naturwissenschaften, Tiere, Dinosaurier und Maori Kultur. Hier gibt’s es eine Etage die ganz dem zweiten Weltkrieg und der Aufklärung des Holocaust dient. Interessant, erschreckend aber gut das diese Informationen auch hier transportiert werden. Das Wetter ist schlecht und so verwerfen wir den Zoobesuch leider. Den werden wir wohl das nächste mal machen wenn wir mal wieder in Auckland sind. Wer weiß schon wann das sein wird.
Abends passiert wieder kurioses, nahezu unser ganzes 8 Personen Zimmer geht zusammen aus. Tagelang haben wir in der Anonymität verbracht und dann kommt es am letzten Abend dazu, dass man Leute in seiner Umgebung (in seinem Zimmer) näher kennenlernt. Hier auch wieder wundersames. Die früher wichtigen Dinge (wie heißt du?) werden vernachlässigt (man kann sich grade mal seinen eigenen Namen merken, da wären sieben weitere viel zu schwer) und wir gehen zusammen aus, diskutieren über verschiedene Ansichten und am Ende des Abends weiß man zwar immer noch nicht wirklich den Namen von allen, aber deren Meinungen. Kurios, diese Backpacker.
Mittwoch, 15. Dezember 2010
98 - 100. Tag - Der Autoverkauf
Mittwoch 8.12. Mit komischem Gefühl laufen wir auf dem Campground rum und verrichten unser Tagwerk. Wir fahren erneut in die Stadt und hängen weitere Flyer in Hostels auf, die gestern schon geschlossen waren. Mittlerweile haben wir insgesamt 11 Flyer verteilt und zwei ins Auto gehängt. Mehr Hostels gibt der Reiseführer nicht her. Aktuell sind wir verunsichert, weil noch kein Mensch angerufen hat. Vielleicht ist 3.900 für ein ´92, Toyota mit 330.000 km zu viel. Allerdings gibt’s auch andere die deutlich teurer sind. Preislich haben wir einen guten Überblick bekommen. Es gibt Autos wie unseren, die mit 4600 und 4700 angepriesen werden. Insgesamt sind die Autos hier teuer. Einzelne Autos sind günstiger und kosten 3600 und 3200 und würden uns mit 3900 schon sehr schlagen. Dennoch wollen wir den Preis nicht sofort senken und erstmal schauen ob sich was tut.
Wir sehen was von der Stadt und erkennen, dass Auckland in Weihnachtsstimmung kommt. In Ponsonby ist alles mit Lichterketten geschmückt und in den Kaufhäusern läuft Weihnachtsmusik. Sogar auf unserem Campground gibt’s in den Duschen Boxen, die solcherart Musik spielen.
Auckland ist eigentlich ganz schön. Der CBD ist nicht besonders groß, vielleicht so groß wie der in Sydney und dann aber deutlich kleiner und mit weniger hohen Gebäuden. Abends ab 6, halb sieben ist nichts mehr auf der Straße los und man kann mit dem Auto sogar ohne Probleme durch die Innenstadt fahren. Verkehrssituation die unter der Woche am Abend in Köln kaum vorkommt.
Wir gehen in die St. Lukes Mall und shoppen ein wenig und erhalten unseren ersten Anruf. So treffen wir uns Abends um 7:30pm mit zwei israelischen Mädels, und nun schauen wir mal was passiert. Insgesamt komisch, wir schlagen den absoluten Großteil der Vans sowohl mit dem Preis, als auch mit der Ausstattung und der Optik und dennoch ruft keiner an. Da muss noch mal Ursachenforschung betrieben werden, bzw. vielleicht müssen wir den Preis doch senken.
Die israelischen Mädels sind super nett und möchten gerne den Van haben. Dennoch lässt sich die eine von der Kmzahl abschrecken. Die beiden sind wohl erst gestern angekommen und noch zu sehr an die heimischen Autoattribute gewöhnt. Die müssen erstmal weiterschauen und feststellen, dass das hier normal ist.
Donnerstag 9.12. Heute steht Sightseeing auf dem Plan, denn machen können wir eh nichts. Den Preis jetzt senken sehen wir nicht ein, das soll mal ruhig erst drei Tage hängen. Plan B, am Samstag und Sonntag ist ne Car Fair, da werden mehrere hundert Autos wie auf ner Messe beworben. Das kostet 20$ um sich dahin zu stellen, das würden wir dann machen wenns bis Sa noch nicht verkauft ist. Plan C ist auch schon da, ist der Wagen Mo immer noch zu haben, dann stellen wir den auf den Backpacker Car Market, 95$ für drei Tage. Dann nach drei Tagen würde ich leider am Mittwoch abreisen müssen, wenn er bis dahin immer noch zu haben ist.
Ab Donnerstag dann, würde die Gesa in Plan D den Preis hemmungslos senken, da sie selbst auch nur noch ne Woche hat. Wir hoffen, dass es nicht bis zu Plan E geht, da würden wir ne Klippe suchen und dann die Handbremse losmachen. :)
Wir fahren los und wollen uns was anschauen, plötzlich geht’s an Eingemachte. Alsob einer nen Schalter umgelegt hat, rufen im halbstundentakt Leute an. Es rufen einige Leute an, in der Summe 7. Wir planten eigentlich was von der Stadt zu sehen, aber stattdessen treffen wir uns mit Leuten die vielleicht das Auto kaufen wollen. Schließlich hat das Vorrang. Nachdem wir das Auto also mehrere male vorgeführt haben, gewinnen wir Sicherheit und wir haben nicht länger das Gefühl einen schlechten Preis zu machen. Am Ende kann ja trotzdem noch gehandelt werden. Zwischendurch nervt die Warterei, man plant ja Fahrzeit ein und dann weiß man nicht wie lange man braucht und setzt den nächsten Termin lieber in die Ferne. Dann hat man aber immer mal ne Stunde Leerlauf in der man dann Sushi isst oder Kaffee trinkt. Sushi ist hier echt günstig und schmeckt super. Schade, dass es das bei uns nicht so oft gibt.
Der Tag endet nachdem sich ein israelisches Pärchen und ein Belgisches Pärchen den Wagen angeschaut haben. Beide wollen ihn mehr oder weniger sicher haben und sind bereit dafür bis zu 3500 auszugeben. Morgen früh um acht haben wir nen Termin für ne pre purchase Inspection mit den Israelis. Dann wissen wir mehr, aber bisher sieht es gut aus.
Freitag 10.12. Wir stehen früh um 6 auf und erledigen die restlichen Dinge am Auto, das Feintuning. Anschließend fahren wir in die Stadt, an den Quay zur Werkstatt. Wir sind verwundert, wir haben mit starkem Berufsverkehr gerechnet aber Auckland ist da anders. Eine richtige Großstadt aber der Berufsverkehr bleibt aus. Hier fangen alle erst gegen neun an. Das bedeutet selbst im CBD kaum Verkehr. Seltsamer Anblick, Großstadt, morgens und kein Auto. Hier ist jeder Tag Feiertag. Der gleiche Anblick bietet sich ab 7 Abends. Dann kann man fast beruhigt über die Straßen laufen weil kein Auto da ist. Selbst in Köln hat man das nicht unter der Woche – faszinierend.
Zurück zum Auto: Ein wenig nervös sind wir doch, schließlich können wir auch nicht unter die gute Lucy runterschauen und genau wissen wir es erst nachdem wir den Check haben machenlassen. Um 8 wird der Wagen abgestellt, die Israelis sind auch da. Wir bleiben beim ganzen Check anwesend und zwischendurch erhalten wir bereits Feedbacks. Er hat vor kurzem neue Stoßdämpfer und zwei neue Hinterräder bekommen. Der Ölwechsel muss gemacht werden und die Bremsklötze sollen erneuert werden. Kein Problem, nach fast 8000 km und viel Fahrt im Gebirge und auf Gravelroads erscheint uns das fair.
Lustig, die Israelis haben für 20$ nen Legal Check im Internet gemacht und erfahren mehr über das Auto als wir wissen. Lucy kam 2002 nach Neuseeland und hat bereits 8 Besitzer gehabt. Ebenso die Daten der WOF´s kann man sich anschauen. Sehr interessant.
Der Pre-Purchase Check ist fertig. Dumme Sachen, zu dem obigen, müssen Handbremse und die Scheibenwischer (die uns egal wären, auch erneuert werden)
Für den ganzen Kram kommen gute 360$ zusammen, zuzüglich der 70$ für den Check kommen wir da auf 430$ die da noch reingesteckt werden wollen. Dann geht’s los, das Gekratze, Gebeiße und Geschiebe bleibt aus. Als erstes wird der Mechaniker runtergehandelt sodass nur er nur noch 400 haben will. Dann geht’s mit den Israelis, Eran und Aza?! Weiter. Heiße Verhandlungen beginnen, das Pärchen wollte maximal 3500 ausgeben, aber wir wollten ja mehr haben. Im Gedanken werden Preise rumgedreht und am Ende zahlen wir und sie die Hälfte der Reparatur. Sie zahlen 3700 für das Auto, wobei die 400 davon für die Reparatur sind also erhalten wir im Grunde 3300$.
Am Ende sind wir froh, und erleichtert. Wir haben in knapp 3 Tagen unser altes Auto mit 330.000km, das wir für 2950$ gekauft haben für 3300$ verkauft, also 350$ Gewinn. Klar, man hätte mehr rausholen können, aber warum, das hätte mehr Stress bedeutet und der Abflugtermin wäre immer näher gerückt und am Ende wäre das Risiko das man den Preis deutlich runter nehmen muss zu groß gewesen. Also hey, alles super!
Erleichtert und geflashed laufen wir durch die Stadt und gehen zur Feier des Tages Abends ins Kino in The Devil - kurioser Film.
Dienstag, 14. Dezember 2010
96. + 97. Tag - Waipu Cave
Tagesziel und letzter freie Campingort |
Wir sitzen in der Dunkelheit |
dann der Schmatzkandidat, ein Possum im Feuer |
das Obstkitschen von uns gefunden hat. |
Gar nicht scheu und sehr Neugierig |
am naechsten Tag gehen wir in die Caves |
ein Fluss fuehrt in die Caves hinein |
Den Plan Feuer zu machen verwerfen wir, da die Region momentan eine Trockenheit erfährt und wir die Gefahr einen Waldbrand auszulösen meiden wollen.
Wir hängen den ganzen Tag im Freien rum, wir lesen, kochen und genießen die Freizeit.
Am Abend dann sitzen wir in der Dunkelheit und hören Musik.
Wir haben kaum Licht und Echos schallen |
die Hohle ist weitlaeufig |
und dunkel |
dann Sternenhimmel, jedenfalls ein paar |
Dann plötzlich ein Schmatzen, als ob einer einen Kuchen isst und sich dabei Mühe gibt möglichst Laut zu sein. Licht an und hingeschaut. Da sitzt ein Possum in der Feuerstelle und zieht sich schmatzend unsere Apfel- und Birnenkitsche rein. Wir machen Fotos mit unserem Possum Freund, der sich danach wieder in den Wald verzieht.
Ursache, die Neuseeland Gluehwuermchen |
Auckland ist geschmueckt |
Natürlich nicht so viele wie in der 46$ Cave, aber immerhin kostenlos.
Schweren Herzes machen wir uns auf nach Auckland und fahren in die Stadt in ein Motorcamp. Heute Mittag beginnt der unliebsamste Abschnitt der Reise, der Autoverkauf von Lucy. Der Puls steigt und wir sind angespannt. Die letzte Etappe unserer Reise hat begonnen.
und Fuessgaengersampeln haben nen Countdown |
geschmueckte Kugeln |
Wir fahren in ein Motorcamp außerhalb und räumen auf. Die Taschen werden provisorisch gepackt, denn sobald wir die Aushänge gemacht haben, kann sich jederzeit jemand das Auto ansehen wollen. Wir packen zusammen, waschen und saugen das Auto aus. Wir fahren gegen Abend erneut in die Stadt und drucken unsere angefertigte Werbung aus. Anschließend werden die Hostels abgefahren und die Werbungen aufgehängt. Es bleibt spannend, mal schauen ob sich jemand das Auto ansehen will.
Unglaublich, zwei Hostels haben kein schwarzes Brett und ein weiteres erlaubt nicht ein Auto zu bewerben, dass ein Bett hat. Offenbar ist die Sorge zu groß das man schnell ins neu gekaufte Auto umzieht. Da nimmt man in dem Hostel wohl lieber in Kauf, dass die Einwohner in andere (schönere) Hostels gehen und sich dort die Werbung (und das schöne Hostel) anschauen. Pah uns egal, gespannt fristen wir den Abend in der Campgroundküche bei Suppe und Brot. .
Montag, 13. Dezember 2010
95. Tag - Tauchen an den Poor Knights
Gesa auf dem Boot mit lauter Kiwis |
Wir verlassen den Hafen |
die Kueste von Tutukaka |
Wir erreichen die Poor Knights |
Sonnenschein und ruhige See |
wir ziehen und an, chick oder? |
am besten ist der Schleim den man sich ueber den Mund schmiert |
Das Meer ist voller Quallen |
und sieht anders aus als das Great Barrier Reef. |
ein riesiger Rochen |
Alles Ok, Doppelok |
Dann tolle Tierwelt, Seeigel |
und viele Nudibranchier |
Sonntag 5.12.Wir finden uns in den Morgenstunden am Steg in Tutukaka ein. Schnell haben wir die Firma Yukon Dive ausfindig gemacht und erhalten unser Tauchequipment. Hier sogar Flossen mit Schuh, einen 5mm Wetsuit, der aus einer sexy Hose und einer Jacke besteht. Dazu gibt’s dann auch noch eine nette Kappe die einem das finale Froschmannaussehen verleiht.
Hier sieht man eine solche Unterwasserschnecke |
Das alles ist hier nötig weil das Wasser leider keine 26°C hat wie am Great Barrier Reef, sondern knackige 15°C was schon recht erfrischend ist. Wir haben zum ersten mal ein merkwürdiges Gefühl als wir realisieren, dass wir zwei (und ein weiterer Kiwi) die einzigen sind, die mit einem Nassanzug tauchen.
Paul macht Faxen |
Immer besonders schoen ein solcher Anzug |
Nach etwa einer Stunde fahrt haben wir die Poor Knights erreicht und wir machen uns fertig. Final schmiere ich mir wieder den Mund mit Vaseline ein, damit die Taucherbrille auch dicht ist.
Wir springen ins Wasser, so kühl wie wir dachten ist es gar nicht. Wir erleben im Vergleich zum Great Barrier Reef ein totales Kontrastprogramm. Eher bläulich und stark bewachsen ist die Unterwasserwelt. Sieht fast wie Bäume aus, die unter Wasser wachsen. Dazu immens viele Quallen. Das ganze Meer ist voll davon. Anfangs versucht man sie aus dem Weg zu schieben, hinterher ist es lustig sie mit der Brille zu rammen und zu sehen wie sie weggeschoben werden.
Wir tauchen auf 16-22 m tiefe und es ist herrlich. Die riesigen Pflanzen, die bunte Welt wenn man die Taschenlampe anmacht. Nudibranchier, kleine bunte Unterwasserschnecken und stachelige Seeigel. Dann was riesiges, ein Rochen gleitet dahin – herrlich.
Ich von der Seite |
Quallen Nahaufnahme |
Der erste Tauchgang nach 1,5 Monaten ein voller Erfolg, wenngleich die Buoyancy nicht so gut geklappt hat wie in den letzten Dives. Beim zweiten Tauchgang wars dann super, die Auftriebskontrolle, (Buoyancy-control) hat hier besser funktioniert. Es ist einfach herrlich, wenn man so dahin treibt, man bewegt sich möglichst wenig um keine Luft zu verbrauchen. Kleinere Manöver macht man sogar nur mit dem Einatmen und dem Ausatmen wodurch man steigt und sinkt. So kann man Hindernisse umschweben, dahin gleiten und neugierige Fische trauen sich nah an einen ran.
Doppelok von unten |
Tauchen an den Poor Knights mit der Firma Yukon Dive – familiär und toll Wir waren dort nur zu sechst, was ein klarer Vorteil vor der großen Firma Dive Tutukaka ist. Die haben riesige Boote und es geht eher touristisch ab. Wir waren stattdessen in einer kleinen Truppe unterwegs, außer uns waren zwei Engländer und ansonsten nur Kiwis. Heute ist der 2. Advent, wir trinken am Abend zusammen ein Bier mit der Crew von Yukon Dive. Später zünde ich eine Kerze auf meinem virtuellen Adventskalender an. und Gesa und ich trinken Glühwein (in der Sonne) und wir machen ein Barbecue. So geht der zweite Advent zu Ende und die Abreise rückt immer näher.
nun mach ich Faxen :) |
Sichtzeichen, Wieviel Luft hat Gesa noch? Dabei ein Fischschwarm |
der sich anpirscht |
Der Fischschwarm von oben |
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