Willkommen

Liebe Freunde und liebe Familie, schön das ihr den Weg hierhin gefunden habt. Dies ist der Webblog von Captain Cookarek, der aufgebrochen ist das andere Ende der Welt zu entdecken. Ich werde euch hier (un)regelmäßig mit den neuesten Infos und Fotos vom anderen Ende der Welt versorgen, damit ihr auch fein neidisch seid! ;)
Euer Cookarek

Mittwoch, 8. Dezember 2010

90. Tag - Rotorua Geothermalfelder

Dampfende Seen

und dunkle blubbernde Loecher

Das Waiotapo Thermal Wonderland

Dienstag 30.11. Heute bummeln wir durch Rotoroa, genießen die erfrischende Luft und damit den Duft nach voller Hose. Heute steht Sightseeing auf dem Programm. Die Stadt ist voll mit buntem Tourismus aller Art. Man kann Actionreiches (Skydive, Zorb usw.) machen oder aber kulturelles touristisches Angehen. Hier in Rotorua kann man definitiv nicht alles machen, die Kosten dafür sind in der Summe zu hoch und man muss eine bescheidene Auswahl treffen.

Farnsymbol  Neuseelands

Ablagerungen von Metallen und anderen Substanzen

faerben das Wasser und das Gestein

und es riecht nach voller Hose

ist aber beeindruckend


Wir entscheiden uns zuerst für die geologischen Aspekte und fahren in das Waiotapu Thermal Wonderland. Im Grunde ähnlich wie die Craters of the Moon in Taupo nur besser.




bizarre Farben im Wasser

aber besser nciht trinken oder dort schwimmen

denn lebensgefaerhrlich




Wir zahlen 32,5$ p.P Eintritt, dafür kann man sich dort aber ohne Probleme drei Stunden lag aufhalten und sieht sonderbares. Dampfende Pools in schillernden Farben. Der Untergrund ist durch unterirdische Magmablasen stark aufgeheizt und das Wasser kann bis zu 300°C heiß sein. Das Wasser absorbiert so Mineralien aus dem Gestein und transportiert es als Dampf an die Oberfläche, wo es durch den Boden wieder absorbiert wird. Resultat sind Böden und Seen in verschiedenen bizarren Farben. Grün, orange, violett, weiß, rotbraun und weitere Farben kommen in diesem Gebiet vor. Leider kommt besonders in diesem Areal das bekannte Hydrogen Sulfid vor, das für den netten Gammeleiergestank verantwortlich ist.



Blubbernde Schlammloecher

Zwischendurch denkt man daran ob vielleicht die Hölle unter Rotoroa liegt und dort einer die Türe aufgelassen hat. Vielleicht war auch dieser Gedanke für die im Park verwendeten Namen verantwortlich. Wir schauen uns ca. 2,5 h in dem Wonderland um und gehen an 25 benannten Löchern und „Attraktionen“ vorbei deren Namen häufig mit der Hölle in Verbindung gebracht werden. Devil´s Home, Devil´s Ink Pots, Inferno Crater, Housewifes Home usw. (Der letzte Name war nur Spaß :)


Anschließend fahren wir in die Stadt zurück und suchen uns eine Maori Show an der wir teilnehmen können. Hier ist guter Rat teuer. Die Shows an sich sind im Grunde gleich, es werden angebliche Maoritraditionen (Haka, Poitanz, Marae) abgehalten und danach gibt’s Maori Buffet ausm Erdofen (Hangi). Nur die unterschiedlichen Ausprägungen sind anders.

Schnitzereien in der I-Site
Es gibt zwei Shows die in Hotels abgehalten werden, das wirkt auf uns unauthentisch und daher entscheiden wir uns dagegen. Dann gibt es drei Shows die in Maori Dörfern abgehalten werden. Eins davon ist ein richtiges, heutiges Maoridorf. Dort werden aber keine Bräuche von früher dargestellt. Die anderen beiden Dörfer sind nachgebaute pseudohistorische Dörfer, das eine mit Gesang und Tanz und das andere mit abendlicher Waldführung und Glühwürmchen gucken. Wir, die bereits Glühwürmchen gesehen haben, entscheiden uns für nachgebaute Walddorf Tamaki und zahlen gute 95$ p P. für die 2,5 Stunden Bespaßung. Inklusive ist jedoch noch ein Eintrittsticket für Hells Gate Reserve, ein weiteres Thermalfeld im Umkreis. Der Eintritt darein würde normalerweise erneut 30$ kosten.
Tamaki Maori Village Buro

Hongi zur Begruessung
Wir finden uns am angegebenen Ort, einem großen Haus am Stadtrand ein. Erster Schock, wir sind logischerweise nicht alleine da. Es warten weitere 150 Touristen dort. Wir werden in Busse verladen und zum Maoridorf im Wald verfrachtet. Unsere Busfahrerin macht jedoch einen guten Job. Die Story dahinter ist ganz nett gemacht. Jeder Bus stellt ein Kanu und die Insassen einen Stamm dar.

oh, es haben noch andere den Weg gefunden

Am Eingang des Dorfes

Jeder Stamm braucht einen Anführer, der vor Ort in dem Maori Dorf stellvertretend für den Stamm agiert und ganz vorne steht. Die Maori Busfahrerin weist uns mit dem Kanu zu paddeln, also paddeln wir im Gleichtakt auf das Kommando unseres Stammesführers. Sie erzählt uns weiterhin einiges zur Maorigeschichte, zu Bräuchen und erklärt uns weitere Wörter in ihrer Sprache die wir für das Marae, die Zusammenkunft wissen müssen.
Am Dorf angekommen wird auf uns ein Scheinangriff verübt und Krieger in angeblicher Maorikleidung führen ein Haka, einen Kriegstanz vor. Wir widerstehen, flüchten nicht und greifen auch nicht an, eine Geste, dass wir in Frieden kommen. Ein von den Kriegern auf dem Boden abgelegtes Blatt wird von unserem Anführer aufgehoben und wir werden eingelassen.
In dem Dorf, das für 150+ Leute viel zu klein ist, geht es zu wie in einem Taubenschlag. An verschiedenen Stationen stehen verkleidete Maoris die etwas erzählen oder vormachen.
Man hat hier leider nicht die Gelegenheit alles zu betrachten, noch sich großartig zu bewegen.


Die Hauptlinge werden eingefuhrt

Der Hauptling erscheint

und wir werden bedroht


Während die Menschenmasse sich alles anschaut, trauen Gesa und ich uns zum Häuptling des Dorfes. Wir sprechen ihn auf Maori an und er versteht sogar was wir gesagt haben und antwortet uns. Das war eigentlich das Beste an dem Abend, immer mal wieder haben wir die dort Angestellten mit den paar Brocken angesprochen die wir kennen. Das ist immer gut angekommen und wir wurden immer freundlich und verblüfft angeschaut.
Nachdem wir mit dem Häuptling ein Foto fürs Familienalbum gemacht haben, gehts weiter und das Essen wird aus dem Hangi, dem Erdofen gehoben.


Eine Willkommensgeste, ein Farnblatt auf dem Boden

Anschließend werden alle wir in das Pseudoversammlungshaus gebracht und wir schauen uns dort erneut einen Haka, einen Poitanz und eine Aufführung (mit Gitarre?!) an. Leider werden hier keine authentischen Musikinstrumente gespielt, die wir aus dem Museum kennen. Insgesamt eine nette Show, aber der wirkliche historische Bezug (mit dem wir uns nicht auskennen) ist hier logischerweise fragwürdig.
ein Haka, ein Kriegstanz
Dorf ist viel zu voll

Hangi,. der Erdofen

Nach der Show folgt die Umsiedelung in den Buffet Saal, der wie ein Restaurant ausschaut und wir essen das Essen aus dem Hangi. Hier tauchen Dinge auf, die mit Sicherheit nicht im authentischen Erdofen vorhanden waren, aber daneben auch Dinge die wir nicht kennen und von denen wir hoffen, dass sie wirklich im Hangi zubereitet wurden. Bspw. Kumare, kartoffelartig mit einem seltsamen Geschmack. Das gesamte Essen schmeckt eigentümlich und rauchig und stammt wirklich aus dem Erdofen.


Am Ende des Abends werden kleinere Gesänge vorgeführt und wir werden mit dem Bus nach Hause gefahren. Die Atmosphäre war schön und es war eine gute Erfahrung, wenngleich es leider nicht das ist was man sich vorgestellt oder erhofft hat.
Poitanz




Im Grunde eine Gradwanderung zwischen der Moderne und dem Tourismus. Ohne eine solche Show hätten wir das nicht sehen können, weil wir nie Gäste auf einem Marae sein werden und die richtigen Maraes im Verborgenen stattfinden.
Passt die Gitarre dahin?!

wir sind fast alleine hier!



Das Zünglein an der Waage das den Unterschied ausmacht und den Abend für uns letztendlich positiv gemacht hat, war zu Erleben, dass die mitwirkenden Personen immer noch Spaß an der Sache an sich haben. Von der Busfahrerin die einige lustige Späße gebracht hat, bishin zum Kellner der sich nach dem Befinden von uns erkundigt und sich freut wenn wir auf Maori antworten, dass es uns gut geht.

Speisesaal, sehr Maori



Nettes Gesicht zum Abschied

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