Stunning Bridge, in Knochenoptik |
Taranaki mit Wolkendecke |
Sonntag 28.1.Heute Nacht war eine der schrecklichsten Nächte in der gesamten Reisezeit. Wir betten uns in unserem Toyota recht früh zur Ruhe. Als kostengünstigen Übernachtungsplatz haben wir erneut Lucys Gully auserwählt.
und wie beim Walk, mal wieder |
sieht toll aus, ...mal wieder :) |
Nachts träume ich von einem Lachsack der ständig lacht. Hä hä hä hä – tock tock tock tock – so etwa. Es dauert eine lange Weile in der ich realisiere, dass das Geräusch echt ist und nicht von einem Lachsack zu stammen scheint. Ich schaue im Auto rum und glaube erst, dass es mit Gesas Bauch ins nächste Stadium geht, dann aber Entwarnung, das Geräusch kommt von außerhalb. Schlaftrunken liege ich da rum, es ist vier Uhr morgens und das Geräusch hört nicht auf. Wie eine Maschine immer weiter, brennt sich in den Kopf ein und wir laut wie ein Presslufthammer.
und auch gute Aussicht |
so weit das Auge reicht. |
Vielleicht ein Tier denke ich mir, vielleicht sogar ein Kiwivogel mit einem riesigen, fußballgroßen Lachsack – ich hab leider keine Ahnung was Kiwis für Geräusche machen. Ich stelle die Kopflampe auf rotes Licht. Viele Vögel, wie Pinguine bspw. können Rotlicht nicht sehen. Ich weiß zwar nicht ob Kiwis auch davon betroffen sind, aber sollte es funktionieren, hätte ich eine gute Möglichkeit gefunden mich dem Kiwi zu nähern. Ich könnte zur rechten Zeit, in einem garstigen Moment der Rache zugreifen und versuchen ihm den Lachsack gewaltsam zu entwenden – soweit zur Theorie.
aber das ist ja nichts neues :) |
Jammern auf hohem Niveau |
Hier die Praxis: Also zuerst Vorhang auf, Lampe an, rumgeleuchtet, Scheibe reflektiert Licht, da ich kein Vogel bin, sehe ich rotes Licht, ich bin selbst geblendet und seh nüscht mehr. Ein langes, fast mechanisches Lachen verhöhnt mich - Hä hä hä hä – tock tock tock tock. Superprogramm.
Alle weiteren Versuche das Tierchen (das sich fast wie eine Ente anhört) zu sehen schlagen fehl und mich mache mich nur weiter zum Obst. Rumgeleuchte bringt nichts, das Lachen geht weiter. Nirgendwo sitzt was, wir können den Feind nicht sehen. Hä hä hä hä – tock tock tock tock. Aber er muss direkt vor oder neben unserem Auto sein. Ich mach mir Stopfen ins Ohr, schließe das Fenster und gebe mich geschlagen, nach einer weiteren Stunde in der Morgendämmerung um halb sechs hört es auf.
leider mit Wolken sodass man den Gipfel nicht sehen kann |
Nach entsprechender Rast fahren wir von Lucys Gully zur bekannten Brücke in Plymouth, die uns als „stunning“ empfohlen wurde.Wirklich enorm, in einem Naturgebiet das landschaftlich schön ist, hat man es geschafft eine weiße, moderne Brücke hinzubauen, die ungefähr super ins Gelände passt. Aber immerhin es sieht etwas aus wie der Rippenbogen eines gigantischen Fossils – sehr interessant.
Anschließend führt unsere Fahrt weiter zum bekannten Egmont Nationalpark mit dem Taranaki (früher Mt. Egmont).
spontane Rast an einer Brauerei |
Maori Geschichte besagt das der alte Berggott Taranaki sich mit Tongariro (auf dem wir ja auch bereits waren) um ein weibliches Wesen (Berggöttin ?!) geprügelt hat. Am Ende hat Tongariro gewonnen und Taranaki musste abdampfen und ist an die Westküste gerutscht. Meteorologisch und geologisch ist er dort allerdings sehr bedeutsam. Er ist im Umkreis von etwa 80 km die höchste Erhebung. Was bedeutet, dass er von etwa 300m auf die stolze Höhe von 2518m ansteigt. Das sieht nicht nur imposant aus, sondern beeinflusst auch das Wetter nachhaltig. Das gesamte Umland wird meist von Regen verschont, während der Berg die Wolken anzieht wie nichts. Leider kann das bei Walks und richtigen Gipfelbesteigungen zu heftigen Wetterumschwüngen und dichten Wolken führen. Wir wandern dort zwei Stunden in mäßigem wolkigem Wetter dahin und erhalten vom Lookout leider keinen guten Blick auf den Gipfel - schade.
Von dort aus geht’s weiter zur Bierbrauerei Mike, die plötzlich am Wegesrand auftaucht. Dort halten wir spontan an und testen eine Reihe von interessant schmeckenden Bieren.
sogar mit Probe |
Am Ende des Tages halten wir in Te Kuiti. Einer ländlichen Kleinstadt in der Region Waikato. (Hier heißt für unser Ohr alles gleich) Dieser Ort ist nicht weiter von Belang außer das gegen Ende März hier die Shearing Championships abgehalten werden. Dabei gibt es einen Wettstreit wer wie schnell die meisten Schafe von ihrer Wolle befreien kann.
Da es aber nicht März ist und wir (Sonntag) auch schon wieder nach 5pm haben sind sogar die Tankstellen im Ort geschlossen und wir quartieren uns auf dem örtlichen Campground ein.
Witzig, der Besitzer fährt jedes Jahr für mehrere Wochen nach Deutschland in Urlaub. Dort fährt er mit seinem Camper, der aktuell bei einem Freund steht durch die Gegend und war schon in allen Teilen Deutschlands – und ist im Heimatland somit weit mehr rumgekommen als wir.
sieht heimelig aus |
und schmeckt auch gut |
mit historischer Tradition |
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