Samstag 11.12. Dieser Samstag ist der Auftakt der letzten Tage in Auckland und damit der gesamten Reise. Da wir kein Auto mehr haben, haben nun alle Tage viel mit Laufen zutun. Wir nutzen den ersten Tag um durch die Stadt zu laufen und die Stadt zu erkunden. Auckland an sich ist wirklich nicht so schlecht wie viele Leute sagen. Es ist eine Großstadt aber dennoch irgendwie klein und nicht so busy wie viele andere Städte. In den Nebenstraßen gibt es Cafés und kleine Kneipen und irgendwie ist es schön hier. Wir laufen gleich morgens zum Markt und hier bietet sich das gleiche Bild. Wir scheinen die ersten am Mark zu sein und kaum einer läuft hier rum. Negativer Aspekt, der Markt hat kaum Geschäfte und ist mit den großen Märkten in Melbourne und Sydney nicht zu vergleichen. Die Malls hier sind ebenfalls nicht so groß und können schnell durchschritten werden.
Am Abend fahren wir in den Park, denn dort ist ein Coca Cola Konzert, Christmas in the Park. Wir kommen in Sommerstimmung. Es sitzen alle auf mitgebrachten Stühlen und das gesamte Areal ist nicht abgesperrt. Die Organisation eines solchen Festes ist deutlich anders als bei uns. Hier kommen Familien mit Picknickkörben, Stühlen, Getränken und Lebensmitteln angelaufen und schleppen ihren Kram mit. Es scheint normal zu sein, mit seiner Familie den Tag draußen zu verbringen. Wir sind verwundert, in Deutschland wäre das Areal abgesperrt, es gäbe Taschenkontrollen, Eintrittspreise und man dürfte Flaschen usw. nicht mitbringen. Hier kein Problem, von überall her kommen Leute und das Gelände füllt sich. Einzig komisch, Alkoholtrinken ist im Stadtkern nicht erlaubt. Jedenfalls nicht auf der Straße. Das scheint aber glücklicherweise auf dem Fest nicht zu gelten und so trauen wir uns nach einer Weile unser mitgebrachtes Bier zu verzehren. (Ganz nach Deutscher Art natürlich erst, als wir sehen das Kiwis hier auch Alkohol trinken)
12.12 – 14.12
Wir hängen rum, entspannen und machen Sightseeing. Den Adventstag zelebrieren wir nicht so wie wir gedacht haben. Wir bummeln durch die offenen Geschäfte. Einkaufen im Count Down, Kaffee trinken auf der Hauptstraße, Queen Street Leute anschauen. Großstadtleben und wir sind mitten drin. Irgendwie lustig. Es hat was, hier mitten in der Stadt zu leben. Kurze Schritte nach draußen ins Kaffee, einen Kaffee for take away gekauft, oder Meter weiter und etwas Sushi und das alles 24h und 7 Tage die Woche. Man fühlt sich alsob man am Puls der Zeit und mitten im Geschehen lebt, man kann immer alles haben. Sogar der Countdown (Neuseeland Pedant zum Woolworth, eine große Supermarkkette) hat immer geöffnet. Einziger Nachteil der Großstadt, es ist im Bett dermaßen laut. Mit 7 weiteren im Zimmer und nur ein Fenster das direkt auf die Hauptstraße zeigt ist es schon etwas laut und die Luft dementsprechend gut. Hostelleben ist hier auch kurios. Man sitzt mit Canadiern, Franzosen Israelis vor dem Tv und man kennt sich nicht. Man teilt eine Art großes Wohnzimmer und es ist ein kommen und gehen. Fremde und doch irgendwie familiär. Augenblicke später ist man Teil einer Unterhaltung und kann seine Erfahrungen zum Autokauf, Fallschirmsprung oder insgesamt der Reisezeit preisgeben und erhält interessante Aspekte zurück. Hier wird Anonymität und Schnelllebigkeit mit Geborgenheit und Freundlichkeit zusammengeführt. Man sieht bestimmte Personen täglich wieder, manche immer zu bestimmten Zeiten, weil man die selben Aufstehzeiten hat und kommt beim Zubereiten von Speisen ins Gespräch. Man lernt (obwohl man die Leute nicht kennt) ihre Macken kennen und irgendwie ist es toll.
Wir schauen uns Abends im Kreise unserer Reisefamilie die Filme Die Hard I und II an und finden es lustig, das die Hälfte des Films auf Deutsch ist und die Terroristen Deutsch reden und wir die einzigen sind die es verstehen.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Zug aus der Stadt raus zur Silvia Park Mall. Diese ist angeblich die größte, und doch irgendwie klein. Nach 2 Stunden haben wir jedes Geschäft durchschritten. Hier ist nun wirklich auch Weihnachten und alles geschmückt. Endlich läuft hier auch überall Musik. Anschließend fahren wir zurück in die Innenstadt und gehen in die Bücherei.
Diese ist total toll. Kostenlos mache ich mir einen Ausweis. Dafür muss ich eine Wohnbestätigung mitbringen, die mich als Resident von Auckland (quasi, einen hier wohnenden Aucklander) ausweist. Anschließend kann ich hier Bücher ausleihen und alles weitere. Hier ist Bücherei anders als bei uns, es ist total modern, es gibt ein Café und große Sitzecken. Mit Stühlen, gemütlichen Sesseln, Sitzsäcken und eine große (kostenlose) WiFi Area und alles ist voll mit Leuten die hier Surfen, Lesen und am öffenltichen Leben teilhaben.
Man kann hier die Computer nutzen und sich diese sogar Minutengenau reservieren lassen. Dann steht auf dem Bildschirm mein Name und wird für 5min freigehalten – total revolutionär. Angeschlossen ist ein Academic Cinema, mit recht guten Filmen.
Wir verbringen hier eine Weile mit der Lektüre von Magazinen und Büchern und machen uns danach auf in die Art Gallery. Diese spricht uns mal wieder nur teilweise an.
Abends schauen wir einen Kinofilm im günstigen Academic Cinema, sehr toller Film, lowbudget aber wunderbar gemacht. Schaut in euch an wenn ihr könnt, viele Wendungen und unvorhergesehene Zwischenfälle = Disappearing of Alice Creed.
Der letzte Tag in Auckland wird erneut dem Sightseeing gewidmet und wir fahren ins Museum. Dieses ist zwar nicht so doll wie die bisherigen Museen, aber hier werden zum ersten mal auch andere Dinge beleuchtet als Naturwissenschaften, Tiere, Dinosaurier und Maori Kultur. Hier gibt’s es eine Etage die ganz dem zweiten Weltkrieg und der Aufklärung des Holocaust dient. Interessant, erschreckend aber gut das diese Informationen auch hier transportiert werden. Das Wetter ist schlecht und so verwerfen wir den Zoobesuch leider. Den werden wir wohl das nächste mal machen wenn wir mal wieder in Auckland sind. Wer weiß schon wann das sein wird.
Abends passiert wieder kurioses, nahezu unser ganzes 8 Personen Zimmer geht zusammen aus. Tagelang haben wir in der Anonymität verbracht und dann kommt es am letzten Abend dazu, dass man Leute in seiner Umgebung (in seinem Zimmer) näher kennenlernt. Hier auch wieder wundersames. Die früher wichtigen Dinge (wie heißt du?) werden vernachlässigt (man kann sich grade mal seinen eigenen Namen merken, da wären sieben weitere viel zu schwer) und wir gehen zusammen aus, diskutieren über verschiedene Ansichten und am Ende des Abends weiß man zwar immer noch nicht wirklich den Namen von allen, aber deren Meinungen. Kurios, diese Backpacker.
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