Garten und Haus von Gaile Jacobson |
und wir wohnen hier quasi im Garten |
Sonntag 21.11. Am nächsten Tag können wir uns kaum von Gaile Jacobson trennen. Wir sitzen noch lange beim Kaffee in ihrer Küche und am Ende packt sie uns sogar noch Kuchen in eine ihrer Frischhalteboxen. Kopfschütteln fahren wir von dannen, solch eine Gastfreundschaft haben wir noch nicht erlebt. Das Weinfest, das enorm teuer ist (60$ Eintritt und dann pro Glas) ignorieren wir. Ihr Sohn (ihn und seine Familie haben wir inzwischen auch kennengelernt) hat uns von einem Geschenk abgeraten. So fahren wir, mit einer wunderbaren Erinnerung daran was wirkliche, neuseeländische Gastfreundschaft bedeutet.
Gaile unsere liebe Gastgeberin |
Wir fahren nach Süden zur Küste um dort nach einer 50min Fahrt einen Walk in Gebirgsausläufer zu machen. Gaile hat uns den Besuch der Pinnacles und eines Leuchtturm weiter Südlich mit einer Robbenkolonie empfohlen. Die Pinnacles sind eine Felsschlucht die nach etwa einer Stunde Fußmarsch erreicht werden. Sie schauen wie große Orgelpfeifen aus und machen eigentlich ganz ähnliche Geräusche. Das Gebirge dort erodiert vor sich hin, bei trockenem Wetter kann man immer mal wieder kleine Felsbröckchen runterrieseln hören. In Verbindung mit dem Wind der durch die Steine weht, hört sich das ganze irgendwie unheimlich an.
Diese Eigenschaft des Gebirges wurde (wie kann es anders sein) auch im Kino (Peter Jackson lässt grüßen) benutzt und als Straße über den Dimmhold dargestellt. Dort wohnt eine Schar Geister die hinterher die Gefährten im Kampf unterstützt – irgendwie passend.
Fossilienfunde, alte Muscheln |
und die gespenstischen Pinnacles |
Nach den Pinnacles fahren wir wieder hoch, da wir uns gegen den Leuchtturm entschieden haben. (Robbenkolonie hatten wir ja schon gesehen und Leuchttürme auch.)
Da fahren wir so mir nichts dir nichts durch den Ort. Plötzlich winkt es vor uns im Auto.
Wie es der Zufall will, steht dort Gaile vor uns an einer Ampel und hat uns gleich erblickt. Zufälligerweise fährt sie zu John ins Krankenhaus, gerade als wir nach 3h von den Pinnacles kommend weiter nach Norden fahren. Nach mehreren verwirrenden Überholmanövern (die gute hat echt nen Zahn drauf) in denen sie uns wohl nur signalisieren wollte kurz anzuhalten, steht sie mit brennender Zigarette vor unserem Autofenster uns hält ein (diesmal kurzes) Pläuschchen. Sie erkundigt sich wie uns die Pinnacles und der Leuchtturm gefallen haben. „Mmh“, sagen wir, mit einem irgendwie schlechten Gewissen ihren kommandoartig formulierten Rat ausgeschlagen zu haben erwidern wir: „Pinnacles gut, … aber den Leuchtturm haben wir nicht angeschaut.“ Sie winkt ab und gibt uns zu verstehen, dass das nicht schlimm sei, dann verabschiedet sie sich weil ein Auto kommt und sie vorsetzen muss. Da fährt sie mit einem Affenzahn von dannen, die Polizistin in Rente.
wie Schlösser aus Stein |
durch die der Wind pfeift, irgendwie gruselig |
Unsere Fahrt führt ca. 300km nördlich nach Napier. Die Stadt Napier wurde 1931 durch ein Erdbeben der Stärke 7,9 nahezu komplett zerstört, seitdem ist es für seine Art Deco Häuserfassaden bekannt. (Die sind natürlich nicht im Erdbeben entstanden, sondern wurden hinterher erstellt.) Bis heute steht man dort auf diese Fassaden und viele Gebäude wurden auch im Nachhinein in diesem Stil errichtet.
Art Deco Fassade in Napier |
Da leider Sonntag ist, hat aber alles geschlossen. Hier nimmt man den Sonntag wohl nicht als Wochentag wahr. Denn Restaurants, Cafés, einfach alles hat geschlossen – unglaublich. Wir begnügen wir uns mit Star Bucks Kaffee (das hatte wenigstens auf) und werfen einem Blick auf die Meerjungfrau Pania of the Reefs am Strand. Dort gibt es eine Romantische Sage dazu.
Die gute Pania ist wieder da. |
Tolle Fassade Nr.2 |
Diese junge lächelnde Maori Meerjungfrau Pania ging jeden Abend an Land um aus einer Süßwasserquellen zu trinken. (Ihr dürft raten was passiert) Sie trifft einen Maori Krieger und sie verlieben sich. (Nein, wie kreativ, damit hatten wir nicht gerechnet). Nach den üblichen Schwierigkeiten (Zu dir oder zu mir?!) bereiten die beiden den Umzug aufs Festland vor. Was sicherlich nicht einfach ist, weil Unterwassermöbelwagen muss gemietet werden, Kleidung die nur aus Bikini Tops besteht geht für eine Meerjungfrau an Land ja auch nicht.
Alles ist inzwischen geregelt, wenn da nicht ein klitzekleines Detail wäre. Der Vater ist noch nicht informiert worden. Pania also zu ihrem Vater und erstmal erklärt dass sie nun auf zwei Beine wechselt. Der ist natürlich nicht amused, verliert ja den Besten Fisch im Teich.
Was macht er also, verwandelt sie in das Felsenriff vor der Küste, oder sperrt sie darunter ein, so entstand also das Pania Reef vor der Küste der Stadt Napier.
Hier leben die Tiere auf der Straße die in den Topf gehören |
aber wieder grüne Samthügel |
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