Der Fluss und der nette Naturwalk |
Donnerstag 2.12. Der heutige Tag ist bis zum Abend recht unspektakulär. Wir sind durch das stete rumreisen enorm geschlaucht und müssen einen Gang runterschalten. Nachdem wir uns also erneut von einer kostenlosen Picknickarea in der Nähe von Matamata aufgemacht haben, fahren wir weiter. Unser heutiges Ziel ist die Coromandel Peninsula, die als ideale Ferienlandschaft bekannt ist. Felsküsten, ewige einsame Sandstrände, dichte Wälder, subtropische Vegetation und dazu auch noch heiße Quellen, das alles ist Coromandel. Einheimische empfehlen: Eine der schönsten Flecken die wir (die Neuseeländer) haben.
Der lange Tunnel |
hohe Palmfarne |
Wir fahren für mehrere Stunden und halten mittags kurz an um uns auf einem 7 km langen Spaziergang die Beine zu vertreten. Unser Weg führt uns über eine Hängebrücke an einem Fluss entlang. Zwischendurch sehen wir verschiedene Überreste einer Eisenbahnlinie die den alten Goldrauschort Karangahake mit der Außenwelt verbunden hat. Links und rechts des Weges ist der subtropische Regenwald um uns herum und das regnerische, dampfige Wetter behagt uns heute nicht so. Krönung des Weges ist der Durchmarsch durch einen ehemaligen, 1 km langen Eisenbahntunnel indem kaum Licht ist. Das ist ein wenig kurios, weil 1km, und wenig Licht am Ende des Tunnels schon merkwürdig ausschaut. Lange Rede kurzer Sinn, erneut ein Walk und einen Hauf Naturbilder von denen ihr bereits unzählige gesehen habt. Kommen wir zu spannenderem, wir wir uns zum Obst machen.
einfach (mal wieder) Regenwald :) |
und Ausblick aufs Meer |
Cathedral Cove nennt sich das |
Nachdem wir uns mittags einquartiert haben, fragen wir kurz bei der Parkinhaberin nach wann überhaupt Ebbe ist – Antwort: Abends um 11 Uhr, wir könnten aber ab 8 hingehen.
Sie fragt noch ob wir Schüppen haben. Klar haben wir die, die beiden Krankenschwestern haben uns eine dagelassen.
recht schoen |
Supi, soweit so gut. Wir also abends um halb neun mit kleinem Klappstuhl auf dem man dann seine Kleidung ablegen kann und Badekleidung zum Strand. Da kommt man sich schon doof vor mit so nem Kram da zum Strand, aber offenbar machen das alle dort, stört also nicht weiter. Das Grabwerkzeug aus dem Auto haben wir mitgenommen, nur handelt es sich wirklich um eine kleine Schaufel – egal, kann ja nicht so wild sein, der olle Sand. (HAHAHAHAHA)
Am Strand angekommen stellt sich die Frage wo genau ist denn die Stelle. Ein grobes Schild weist den Weg. Komisch nur, noch sind nicht viele Leute da. Macht nichts, wird schon. Wir gehen weiter. Nach 200m finden sich auch 5 Leute die riesig rumwerken. Spaten, riesige Gartenschaufel, die sind am ackern wie die Blöden. Wir sind richtig baff das zu sehen und schauen uns das Spektakel dann an. Alle paar Sekunden kommt ne riesige Welle und haut alles zernieder und reist das Wunderloch ein – na toll, das macht schon beim Zuschauen keinen Spaß.
Wir suchen eine heiße Stelle und finden sie auch nach einigem gestocher im Boden, nur liegt diese Stelle noch weiter Richtung Meer als die Stelle der anderen. Wir fangen an zu buddeln und zu graben. Wusch, Welle alles weg.
Mmh, doof. Wir fangen neu an, und das etwa 5 mal. Dann haben wir dazugelernt, einer buddelt und der andere baut mit dem Haufen eine kleine feste Barriere. So kommt man ganz gut zur Rande und kommt auch mit den kleineren Wellen mit. Nach mehreren Minuten, wir (naiv) glauben schon das wir uns gleich reinlegen können, doch da nach mehreren Minuten Buddeln kommt eine dicke Welle, die reist Barriere ein und spült alles wech – ARG Haare rauf. Ich verschone euch nun mit den Einzelheiten, jedoch kann ich euch sagen, dass sich mein Horizont der Schimpfwörter über die gesamte Zeit von 1,5 h in denen wir versuchen in den umspülten Sandstrand ein dauerhaftes Loch zu graben spontan verhundertfacht hat.
Zwischendurch glaube ich sogar, dass das ein Tourispaß ist und die Locals an der Strandpromenade herzhaft über uns lachen. Die anderen haben es inzwischen (zu dritt und mit drei mal riesigem Grabwerkzeug) auch noch geschafft. Deren Schutzmauer ist richtig hoch und die kleineren Wellen die dort oben ankommen machen nichts mehr aus. Dummerweise handelt es sich bei unserer Schaufel nicht um einen Spaten, eine Schüppe oder einen Schneeschieber, sondern eine kleine, klitzekleine Schaufel mit der man höchstens eine Priemel einpflanzen kann oder einen Minihaufen Katzendreck entfernen kann – tolle Aussichten, eine wahrhafte Sissifusarbeit. So platzt mir dann um kurz nach 10 der Kragen, ich verfluche den §“((%&$§$% Hot Water Beach und ich stolpere mit meinem Stuhl und meinen Badeklamotten unterm Arm nach Hause. Auf dem Weg lege ich mich zu allem Überfluss noch fast mehrfach aufn Bart, weil ich auch noch ohne Kopflampe los bin und es inzwischen stockdunkel ist. (Natürlich hatten alle anderen am Strand neben der riesigen Baggerschaufelschüppe in ihrer Hand auch noch eine HalogenStrahlerSuperleuchte mit der sie das Vorfeld (und den Strand) taghell gemacht haben.
Menschen am tippeln um heisses Wasser zu finden. |
So stehe ich dann am Ende des Tages in der heißen Dusche und lache in meine Faust das andere in ihrem kalten Sanddreck sitzen, immer mal wieder eine kalte Flut kommt und ich stattdessen unter der heißen Dusche stehen kann. Ihr glaubt nun das wars mit unserer Schmach, doch nein, es ist noch nicht vorbei, auch dabei gab es kein Happy End.
und am ackern wie die bloeden |
Immer kommt die Welle und zerstoert alles |
Ich bin gerade fertig mit der Dusche und habe Handtuch und Wäsche angelegt und freu mich an dem gerade erlebten heißen Wasser, da kommt plötzlich ein etwa 17jähriger Spaßvogel oben über die Duschkabine. Nicht genug das ich mich tierisch erschrecke weil man in einer Dusche damit ja nicht so rechnet und da spritzt mich der olle Futzi mit einem Riesenstrahl eiskaltem Wasser ab (mich, mein Shirt und mein Handtuch), weil er dachte es handele sich bei mir um einen seiner Kumpels die sich in einer Dusche neben ihm befinden.
/“$%/“%$/“% Schimpfwörter, tausende Schimpfwörter.
dann sitzen sie irgendwann drinne, gemein |
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