Willkommen

Liebe Freunde und liebe Familie, schön das ihr den Weg hierhin gefunden habt. Dies ist der Webblog von Captain Cookarek, der aufgebrochen ist das andere Ende der Welt zu entdecken. Ich werde euch hier (un)regelmäßig mit den neuesten Infos und Fotos vom anderen Ende der Welt versorgen, damit ihr auch fein neidisch seid! ;)
Euer Cookarek

Mittwoch, 3. November 2010

35. Tag - Cast Away (Cessnaflug)

Die wirklich gut erhaltene Cessna

Julia und Tim auf der Rueckbank

6.10 Mittwoch. Es heißt wieder Sachen packen. Im kleinen Flugzeug kann man nur nen kleinen Rucksack mitnehmen. Aber da ich der König der unnötigen Sachen bin, habe ich wieder die größte Tasche. Ich nehm ne Regenjacke mit, n Stativ und viel anderen Kram den man auf ner Einsamen Insel nicht braucht (Waschzeugbeutel – Unsinn, weil keine Duschen)
So werden wir morgens am Tribal Büro abgeholt und in ner alten Klapperkiste weggefahren. (Der Typ der uns fährt hat den Mädels noch Unsinn erzählt, dass wir auf dem Rückweg mit nem Uboot zurückgebracht werden und die glauben dem das auch noch.)
Naja, wir fahren also in den Wald. Links und rechts neben dem Holperweg liegen Autowracks und Metallschrott rum, sehr beruhigend. Dann kommt der Flugplatz der auch nicht wirklich besser ausschaut. Ich frage mich noch ob das alles lizensiert ist oder ob die das hier in Australien irgendwie anmelden müssen – sieht irgendwie so improvisiert aus das ganze. Immerhin ist das Gras auf der Landebahn gemäht.
Toller Ausblick

Auf das Meer
Das Flugzeug kommt grade an und landet, immerhin, Gesa, Patrick und Myriam sind schon 
Einen Flug vorher geflogen und wohl heil angekommen. Dann wird das bei uns sicher auch noch was. Bruce der Pilot ist n richtig netter Kerl. Die Mädels mögen ihn nicht so weil er merkwürdige Witze macht und die Mädels dabei gerne mal mit der Hand streift. Macht mir aber nichts aus ? Bruce macht dann auch noch mal n paar gute Witze, vonwegen an der Maschine stimme was nicht und ob ich hier mal festhalten kann während er was nachschaut. Sehr beruhigend. Ich biete ihm noch den Leatherman (Multitool) an, er verneint aber und meint er habe Klebeband, das sei besser.

wunderbare Farben

Links uebrigens Bruce der "nette" Pilot

Wir also in die Maschine und er startet das Dingen. An der Decke sind komische Risse, die sind aber wohl nur in der Innenverkleidung und daher wohl zu vernachlässigen. Augenblicke später haben wir nen atemberaubenden Blick über das Meer, die Buchten, Strände und die Flussmündungen. Ein tolles Farbenspiel wenn ein Fluß mit hellem blau in das tiefe blau des Ozeans mündet und dabei verschiedene Sandfarben und Vegetation auftreten. Vor lauter Fotografieren hätte ich fast verpasst den Ausblick zu genießen. Ich lege die Kamera weg und   mir fällt das Fliegerlied „Über den Wolken“ ein – einfach herrlich.


Blaue Wellen

die auf Sand

und Regenwald treffen, herrlich!


Bruce macht wieder Witze und zieht die Maschine runter sodass einem der Magen im Hals hängt, dabei weist er daraufhin, dass der Trick bei Frauen besser sei, besonders bei Frauen mit großen Brüsten. Naja, so ist er halt, der australische Pilot. Dann macht er die Maschine aus und weist mich an ein Video vom Landeanflug zu machen, es könnte ja das letzte sein meint er. Supi! Wir landen auf dem Strand der Insel und gehen ins behelfsmäßige Camp. Dort haben die Kerls 4 Zelte aufgebaut, nen Grill hingestellt und zwei Tische und das wars. Das Badezimmer ist n Open Air Klosett – so wird man wenigstens auch braun dabei wenn man in der Sonne aufm Thron sitzt. Alles andere im Camp tierisch dreckig und schmantig. Die letzten 12 Leute haben hier wohl nichts saubergemacht. Irgendwie sieht das alles nach Kraut und Rüben aus. Hier mal n Wasserkanister, dort mal ne Kiste mit Tellern und hier wieder n Behälter mit irgendwas, dort ne Mülltüte. Kann man kaum ertragen wenn man drin steht in dem Behelfscamp. Total unsortiert und ohne Überblick. Wie automatisch fangen wir Deutschen an den Laden aufzuräumen. Wasserkanister alle gesammelt an einem Ort, die leeren links, die vollen rechts damit man auch sieht wie viel noch da ist. Teller in eine Kiste, Besteck in ne andere. Alles mal abgespült und die Tische mal abgewischt. Die anderen gehen Angeln und Schwimmen und wir machen das Camp fein. Zwischendurch fragen wir uns ob das vielleicht ne Masche ist. Alle paar Wochen fliegen die mal ne Horde Deutsche ein, die das alles wieder richtig rum drehen. Egal, Bruce hat was gesagt von Austern die hier am Ufer bei niedriger Flut zu finden sind. Am Ende sagt er noch, geht nicht durch hohes Gras. Ok, machen wir nicht.
Gruppenbild, Flug ueberlebt

Korallen in den Buchten

Bruce fliegt wieder los und kommt nach ner Weile wieder. Insgesamt sind wir nun zu 12 auf der Insel die sich Middle Island nennt. Tim aus Canada, Evout der Holländer und wir 5 Deutschen. Dann sind da per Zufall noch Chris und Louise ein Irisches Pärchen die auch bei der Allradsafari auf Fraser dabei waren, die drei anderen kennen wir nicht. Ein paar K´s entfernt ist wohl ein Leuchtturm aber sonst ist da nichts auf der Insel.
Wir wollen nun Austern haben. Wir gehen also zu 9. am Strand entlang das auch für ne Weile. Es beginnt langsam felsiger zu werden und plötzlich sind wir auf den Klippen. Von dem richtigen Weg keine Spur. Wir laufen Querfeldein. Wir sind inzwischen ne Stunde lang gelaufen. Das Irische Pärchen ist mit Flip Flops unterwegs und so verwerfen wir den Plan die steilen Klippen auch zurückzugehen. Außerdem ist steigende Flut, sodass ein Teil des Weges nicht mehr passierbar ist. Der neue Plan ist nun ins Inselinnere und den Track finden, der sollte ja irgendwo am Leuchtturm sein. Grobe Orientierung schlecht, weil die einzige Karte vom Gelände eine Sandskizze war, die Bruce in den Sand gezeichnet hat.  


Walk ohne Wasser: Chris und Louis sowie Patrick

Gesa die sich schonmal bewaffnet hat

Wir machen Witze über Horrorfilme und TV Sendungen die genauso anfangen und fühlen uns wie in einem Hollywood Film. Hey, gute Idee: Wir sollten uns aufteilen, wir bilden neun Gruppen a eine Person und suchen den Weg. Da jeder ein anderes Tempo beim Krackseln auf den Steinen hat, sind wir am Ende wirklich getrennt. Plötzlich sind wir zu fünft. Keine Ahnung wo die anderen vier sind. Zur Sicherheit gegen Zombies oder wilde Dingos oder so was haben wir uns inzwischen mit langen Stöcken bewaffnet. Man weiß ja nie was es hier so gibt. Dann ein lauter Ruf von hinter uns. Oweia, ist da was passiert? Dann Entwarnung, es sind die anderen vier, die stoßen dann wieder zu uns.


Der gruselige, einsame Leuchtturm

Der Friedhof?! warum gibts hier sowas?!

Dicke Spinnen, (8cm)
 Wir gehen im Gänsemarsch weiter, ich bin der Auffassung wir sollten einen anderen Weg gehen, der evtl. schneller zum Leuchtturm führt. Ich bilde zwei Gruppen, eine mit mir und eine mit den restlichen Acht. Ich gehe wie der Waldläufer abseits der Wege und mitten durch den Busch. Es geht deutlich schneller als um den Pudding rumzulaufen. Zwischendurch ärgere ich mich noch, dass ich ne kurze Hose anhabe und das beim Durchmarsch durch dichtes Gebüsch nicht so gut ist. Dann 4 Meter von mir entfernt springt irgendwas im Unterholz weg. Ich kann nu noch Fell sehen. Mmh, Dingo Wallaby? Keine Ahnung – weiter.
Dann über die Hügelkuppe, ich kann bereits den Leuchtturm sehen, kurz darauf finde ich den Track der ist super zu erkennen. Alle 15m ist n Schnipsel Stoff an nen Ast gebunden worden. Da aber starke Vegetation ist, kann man die Äste kaum sehen - wirklich sinnig. Ich laufe durch Gras das Hüfthoch ist. (Geht nicht durch hohes Gras hat er gesagt) Mmh, würde mir nun wirklich was passieren, dann hätte ich alleine wohl ein Problem. Kein Mensch in der Nähe, nicht daran denken, weitergehen. Ich komme am Leuchtturm an, bisschen gruselig. Kein Mensch da, nicht mal n Vogel zwitschert. Von den anderen keine Spur. Zig Schilder weisen darauf hin, dass kein Zutritt zum Leuchtturm Gelände besteht und das es sich dabei um Privatgelände handelt. Egal, müssen ja schließlich auf den Weg zurück. Ich stelle mich an den Waldrand auf nen Baum und rufe den anderen zu um ihnen den Weg zum Leuchtturm zu weisen. Nach 15min sind die dann auch da und wir gehen weiter. Aufm Rückweg finden wir nen Friedhof mit weisen Zäunen um jedes Grab, die die wilden Tiere abhalten sollen. Kuriose Insel, kein Mensch da, n Leuchtturm und n Friedhof irgendwie schon komisch.
Wir gehen zurück zum Lager und freuen uns alles überlebt zu haben. Mit deutschem Sicherheitsdenken wieder schwierig, kein Telefon, kein Empfang, keine Möglichkeit jemandem bescheid zu geben und wenn wirklich was passierte, wäre man aufgeschmissen.
Wir suchen Feuerholz und machen ein feines Feuer am Strand. Nach gemeinsamem Kochen verbringen wir 12 den Abend beim GOON und schauen ins Lagerfeuer. Fazit: Traumhafter Ort, wie im Film. Jedoch wirklich kein Komfort, aber so ist das halt bei Cast Away.

Louise blickt in die Ferne, (tolle Brille)

Das Camp "Kraut und Rueben"

Deutsche beim Ausraeumen

Ausblick in die Daemmerung

Es wird Feuer gemacht

und wir trinken Goon am Lagerfeuer

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