Willkommen

Liebe Freunde und liebe Familie, schön das ihr den Weg hierhin gefunden habt. Dies ist der Webblog von Captain Cookarek, der aufgebrochen ist das andere Ende der Welt zu entdecken. Ich werde euch hier (un)regelmäßig mit den neuesten Infos und Fotos vom anderen Ende der Welt versorgen, damit ihr auch fein neidisch seid! ;)
Euer Cookarek

Donnerstag, 11. November 2010

45. Tag - Crocodile Farm

Riesenstiefel, Wahrzeichen für Regen

Kasuar als "Big Thing"

Die Krokodilfarm
16.10 Samstag. Verabschiedung von Tim, der noch in Misson Beach vorbeischaut und erst dann nach Cairns hochkommt. Derweil fahre ich schon mal weiter hoch nach Cairns. Zum heutigen Thema, Krokodile.
Becken mit 600! Krokodilen

Die auf Futter warten

Jam jam! Hühnerköpfe!

Cairns liegt im Staat Queensland, im Nordosten Australiens. Dort herrscht praktisch ganzjährig tropisches Klima, es gibt dort das berühmte Great Barrier Reef, und den tropischen Regenwald, voller seltsamer, eigentümlicher Pflanzen und auch toller, gefährlicher Tiere. In Queensland gibt es im Grunde kaum einen See, eine Flussmündung oder einer Fluss der nicht von Krokodilen bewohnt wird.
und danach kuscheln!

oder Staunen mit offenem Maul

Sogar im Meer kann man nicht immer schwimmen, entweder wegen der Quallen (tödliche Irukanji) oder aber der netten Saltis, der Salzwasserkrokodile. Schwimmen ist dort also im Salzwasser und im Süßwasser lebensgefährlich, und überall weisen Schilder darauf hin, dass man in der Nähe des Wassers weder Schnürsenkel schließen, oder seine Gans ausweiden sollte.

Das hier ist Fat Bill mit 450kg

Es gibt sogar ein australisches Sprichwort, indem es sinngemäß heißt, dass man stets einen Hund dabei haben sollte, wenn man sich in der Nähe des Wassers aufhält. (wie grausam)
Dingos warten auf die Fütterung

Helmkasuar

Etwa 200km vor Cairns machen wir halt und schauen uns eine Krokodile Farm an auf der man auch Kängurus und Dingos streicheln kann. Im Grunde war ich ja immer strikt gegen solche Formen der Tiertäschelei. Das ist für die Tiere ist ein übermäßiges Füttern nicht gesund und führt zu einem falschen Umgang mit wilden Tieren. Es ist jedoch  vermutlich besser wenn es dort unter Kontrolle und unter bestimmten veterinärmedizinischen Gesichtspunkten geschieht als in der freien Natur wo Menschen einfach wilde Tiere füttern, sie mit Krankheiten anstecken und sie zähmen.

Gefährlichster Vogel der Welt

wegen der scharften Klaue

Die Krokodil Farm hat den primären Zweck Krokodile zu züchten, die dann für die Ledergewinnung und das Fleisch geschlachtet werden. Dazu werden wilde Problemkrokodile gefangen. Die Definition eines Problemkrokodils: Einerseits Krokodile, die an Orten leben die dem Menschen nicht gefallen. Beispielweise der heimische Fluss in Queensland, der sich direkt neben einem Kindergarten befindet, wenn man nicht gerade den kleinen Antichristen als Sohn hat, möchte man gemeinhin nicht das Kevin-Aragon an einem solchen Fluss spielt, da es schnell dazu kommen kann, dass man zwei Kinder, nämlich Kevin und Aragon hat.

Gespräche mit dem Krokodil

Berichterstattung schwierig, mit verklebtem Maul

In zweiter Linie ist ein Problemkrokodil ein Tier, das bereits negativ aufgefallen ist. Negativ heißt hier aus Bello, der vormals liebliche Hund mit weißem Fell hat nun ein kirschrotes Weihnachtsfell bekommen und ist innerhalb von Sekundenbruchteilen Krokodilschappi geworden. Solche Problemkrokodile (eigentlich ein interessanter Name, da ja der Mensch ein Problem mit dem Krokodil hat und nicht umgekehrt) werden gefangen und damit man sie nicht töten muss, werden sie in die ewige Sklaverei in eine solche Farm gesteckt, leben dort auf etwa 30m^2 und können sich dort tugendhaft vermehren. Diese wilden Krokodile werden nie geschlachtet und oder gehäutet, sondern leben bis an ihr Lebensende. Das schlimme Schicksal blüht nur ihren Kindern, die dort in der Farm geboren werden.
Kängurug beim Streicheln

Es will Futter und boxt!
 
Zum Zwecke der Berichterstattung habe ich die Gefahren nicht gescheut und mir nun diese Farm angeschaut. Den Wärtern zu urteilen geht es den Tieren dort sehr gut. Die Krokodile dort sind bis zu 550kg schwer und dann etwa 4m lang. Das ist ein ganz schönes Klopper! Die etwa 4x6m große Parzelle umfasst einen Wasserteich und einen kleinen Freibereich. Sieht ein wenig klein aus für ein solches riesiges Krokodil, die Wärter meinen jedoch das sei genug. Als wechselwarmes Tier liegen die ja eh nur in der Sonne rum, essen alle drei Tage mal ein Gänseschenkel und haben dann (in etwas größeren Parzellen) noch zwei nette Krokodilfrauen im Käfig die hin und wieder mal vorbeischauen und es rundgehen lassen.
oder macht andere Dinge

Anzahl der Beine verwirrend!

Soviel zur subjektiven Sicht der Wärter. Die Gespräche die ich mit den dortigen Krokodilen hatte, waren zu dem Thema leider nicht sehr aufschlussreich, das einzige Krokodil dem ich mich näher als 2m und ohne Zaun nähern durfte hatte das Maul mit Tesafilm verklebt um nicht zu mir sprechen zu können - soviel zur objektiven Berichterstattung.

Krokodile können hoch springen
Die erste Fütterung war sehr interessant, dort werden Hühnerköpfe in einer etwa 5m langen Linie ausgelegt und dann geht das Gewimmel los, 600 Jungkrokodile (2Jahre alt) legen los und wollen im Wettstreit den schönsten Hühnerkopf abgreifen. Es wird getreten, gebissen und geschubst um an den Leckerbissen zu kommen. Mit diesem Kopf kommen diese Krokodile dann zwei bis drei Tage aus. Um sicherzustellen das jeder auch satt wird, wird die Fütterung in Abständen mit weniger Futter wiederholt, wobei automatisch nur die Tiere was fressen die noch nichts abbekommen haben. Bleibt am Ende was übrig, dann wird die nächste Fütterung eingestellt.
wenn die Futter haben wollen


Als nächstes habe ich mit dem Farmangestellten eine Einzelführung bekommen (Glück, da der OzExperience Bus leer war) Das war sehr interessant, er hat mir das dortige Dingo Gehege gezeigt und das Rudel, bestehend aus fünf Tieren gefüttert. Anschließend konnte ich den Helmkasuar bestaunen. Der Kasuar ist etwa so groß wie ein Emu oder ein Straus, er hat aber einen blauen Kopf mit einem Hornkamm auf dem Kopf. Noch dazu rötlich gefärbte Stellen am Hals, die zur Attraktion der Weibchen dienen. Von diesen Vögeln, die nur in Australien vorkommen,  gibt es noch etwa 1000 Stück. Dieses Tier aus der Familie der Emus hat an seiner mittleren Zehe eine lange Klaue, die rasiermesserscharf ist und schwere Schnittverletzungen zufügen kann. Sie sind sehr territorial und greifen gerne auch mal an wenn man in ihr Revier eindringt, wobei dann ihr Zeh zum Einsatz kommt. Durch diese Zehe sind bereits 2 Menschen gestorben womit er in der Region als der gefährlichste Vogel der Welt gepriesen wird.

mmh, kleiner Leckerbissen fürs Kroko?!


Kunststück, es gibt ja auch gerade einmal 0 andere Vögel, die für den Menschen gefährlich werden können, (wenn man mal von der Schnapsdrossel absieht.)
Zu guter letzt kann ich mit einer Gruppe Australier mitgehen, die eine große Fütterung zusehen bekommen. Zwei Wärter gehen jeweils mit langen Bambusstöcken bewaffnet in eine Parzelle zu einem der 500 kg Krokodile. Dabei bleibt die Parzellentüre kurioser Weise offen, wie mir später erklärt wird auch Sicherheitsgründen, falls die Wärter mal abhauen müssen – na das ist ja was!
Der eine Wärter erklärt uns einiges über das dortige Krokodil, und dann lockt er das Krokodil mit einem Hühnerschenkel an. Schließlich springt das Krokodil hoch und fängt den losgelassenen Hühnerschenkel, dabei schlägt das Maul des Krokodils derart zu, dass es dumpf scheppert, als ob man einen Plastikdeckel auf eine Mülltonne haut.
In dem Becken befindet sich ein Krokodil

Diese kleine Mahlzeit reicht dem Krokodil dann für 3 Tage, faszinierend. Ein 500kg Krokodil kommt so lange mit diesem Beinchen aus. So erklärt sich dann eine der Stories, die es über Krokodile gibt. Der Wärter erzählt uns, dass Krokodile ihre Beute lagern, so kann es passieren, dass man nur teilweise gefuttert wírd und dann noch ein Snack für spätere Tage übrig bleibt. Na prost Mahlzeit.
Am Ende des Tages komme ich in Cairns an, dem Ziel meiner Ozexperience Busreise und der letzten Station meiner Australienreise. Unmittelbar nachdem ich im Hostel eingecheckt habe, …beginnt es nach spärlichen zwei Tagen Sonnenschein erneut zu regnen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen