58./59. Tag - Autosuche Christchurch

Heute versuchen wir mal was ganz neues! Ich zeige euch hier verschiedene Bilder und ihr schreibt eure Assoziation auf bzw. das was ihr denkt wenn ihr die ganzen Bilder seht. Dann gebt ihr mir den Zettel wenn ich wieder da bin und die originellste Einsendung bekommt ein Überraschungsgeschenk.
... keine Sorge am Ende dieses Tagesberichtes kommt die Auflösung, ich lasse euch nicht dumm sterben. Es klärt sich auf was es mit den Bildern auf sich hat.
Hier folgt eine zufällig Auswahl an Bildern.

Schon gespannt? Ihr müsst euch noch etwas gedulden, erst folgt der Bericht vom Freitag.

29.10 Freitag. Klar regelt sich das! Hostel auf der anderen Straßenseite – kein Problem. Nun zum Auto: Wir treffen uns mit den Mädels, die übrigens aus Ostdeutschland sind (und auch noch Krankenschwestern, mmh, da kenne ich ja kaum eine)  (Viele liebe Grüße an alle Krankenschwestern aus meinem Bekanntenkreis, - noch dazu die ausm ÖSTEN)

Kathedralenflair in Christchurch

Zurück zum Autokauf. Der Toyota gefällt uns, komisches Gefühl haben wir doch (aber das ist hier serienmäßig), was im übrigen vielleicht an den 322000 Km liegt die der gute aufm Buckel hat. Mein Vater fragt mich noch am Telefon, wie viele Vorbesitzer hat das Auto denn gehabt?! HAHAHA, großes Gelächter, das ist bei 322000 KM wohl schwer herauszufinden.
Aber auch kein Problem, hab ja meine Checkliste für Gebrauchtwagenkauf dabei. (Blöd nur, die Hälfte der Tests darauf kann ich nicht selbst machen, weil es ein Automatik Wagen ist - ARG)
Wir machen aus, dass wir den durchchecken lassen und dann erst weiter entscheiden, Preis ist ganz ok. Im Prinzip etwas teuer, dafür ist aber Campingequipment dabei und es ist gut ausgerüstet. Wir versuchen den an drei Werkstätten durchchecken zu lassen, geht nicht weil Freitagmittag und man braucht nen Termin - DoppelARG.

Unser Auto

Am Ende fahren wir zu der Werkstatt, die die Mädels auch immer genommen haben – Na Supi! Wir erhalten nen handschriftlichen Zettel für 50$ der nicht sehr vertrauenserweckend ist. Sieht im Grunde aus wie ein altes Butterbrotpapier mit Unterschrift und anderen Hieroglyphen drauf. Hätt ich für 50 Bugs auch selbst ausfüllen können das Dingen. Dennoch wir fühlen uns so sicherer, schließlich hat ja mal n Fachmann drübergeschaut.

Das ist er unser neues fahrendes Heim

Hier mit den zwei Vorbesitzerinnen

Auch die Mädels, (Krankenschwestern ausm Osten), die hauen uns nicht übers Ohr. Wir entscheiden uns für den Wagen. Preisverhandlungen beginnen, wir holen am Ende 2950 raus. Dafür hat er noch WOF und Regi, das würde ohnehin 100$ kosten. Erst sollten wir ihn Montag haben, nu geht’s aber doch schon am Sa (Morgen), was uns entgegen kommt. Heute ist ein guter Tag, wir freuen uns.

Wunderbare Blüten im bot. Garten Christchurch

Hier ist schließlich Frühling!

Nun kommt die Auflösung der Bilder am Anfang, ihr seid ja vielleicht schon gespannt.


30.10 Samstag. Morgens sind wir in ner Ausstellung von Ron Mueck, wunderbar! Der baut riesige Figuren aus Harz, Farbe und Schleim und am Ende sehen die täuschend echt aus – unglaublich! Seine Stilrichtung nennt sich deshalb auch Hyperrealismus. Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber ich bin schwer beeindruckt.

Hier dieser Kopf von hinten

und hier der Größenvergleich mit Gesa

 
Sowas hab ich noch nie gesehen, ne 3m Frau die schwanger ist und so ausschaut als ob sie loslaufen könnte oder ein 4m Baby – frisch geboren und noch mit Blut im Haar. Einfach atemberaubend eindrucksvoll und gruselig was der Kerl aus Silikon und Fiberglas modelliert es sieht auch aus der Nähe 100% echt aus. Wer mal ne Ausstellung von dem sieht, sofort reingehen, das lohnt sich!

Hier kommt die Skulptur "The Girl"

Völlig detailgetreu

sogar mit Hautfalten

Blut, und feuchtem Haar

verkletschtem Gesicht, richtig original, wie ein Baby

grad die Augen aufgemacht

und nun dem Hammer, das Dingen ist mehrere Meter lang!

Danach kaufen wir um 13h den Wagen. Hier mal höchst merkwürdige Dinge beim Autokauf in Neuseeland. Es gibt keinen langen TÜV, vergleichbar ist hier WOF, den Warrant of Fitness, das ist ein kleines Ticket das für 6 Monate hält und für 30$ erworben werden kann, nachdem das Auto durchgecheckt wurde. Dann gibt’s eine Zulassung (Registration), auch ein Aufkleber auf der Scheibe, die kostet 80$ und nu kommt die Verwirrung, die läuft auch ab (wie ein alter Joghurt) und ist nur ein halbes Jahr gültig. Dann noch die Autoversicherung, die auch für 3 Monate abgeschlossen werden kann und noch der Roadservice AA (so wie ADAC). Den kann man hier aber sparen, wenn man im deutschen ADAC Mitglied ist und eine sogenannte Membership confirmation hat. Dann ist man hier automatisch Mitglied im AA und wird dann hier auch abgeschleppt.

Oder hier die alte Frau

oder der bärtige Mann

Haare, Falten

Augen, alles wirkt echt, nur:

Der Mann ist etwa 3m groß

und die alte Frau einige Zentimeter

Am Ende sieht die Windschutzscheibe aus wie ein Stickeralbum und man ist verwirrt wie einfach hier alles läuft. Autokauf in Deutschland ne Rennerei zum Amt und Vertragliches ist hier ein Gang zur Post – richtig gelesen, zur Post.Dort bezahlt man 9$ und dann kriegt man nen Zettel (der so groß ist wie ne Kinokarte). Sonst hat man nichts in der Hand, weder nen Fahrzeugbrief, noch nen Fahrzeugschein, noch nen anderweitigen Kaufvertrag.

Mueck verändert die Größe der Objekte

versucht aber die gleichen Emotionen zu wecken

 

Es kommt sogar vor, dass Leute ihr Auto tauschen, die keinen Bock auf ihre alte Schese haben. Die Kiwis (Neuseeländer) rennen dann zur Post und tauschen für 18$ ihre Autos und das ist gar kein Problem. Alles recht einfach und fix hier.
Aber nüscht mit uns Deutschen hier. Son Kiwikram, ham wer keen Bock druff!
Wir trauen dem Braten nicht und ich druck nen Englischen Kaufvertrag aus der die Deutschen wichtigen Passagen wie KM Stand und wenigstens mal die Namen der Mädels von denen wir die Karre gekauft haben enthält.
Alles geregelt nach 9$ Investition ist der Wagen uns. Wir trauen uns aber noch nicht zu fahren, ist ja noch nicht versichert die Scheese. Das ist hier im übrigen auch nicht Pflicht. Wir laufen also weiter durch die Stadt und regeln Versicherung usw.

Blick vom Garten auf Christchurch, leider in Restauration

aber sehr schöne Fassade

und immer noch blühende Blumen

Am frühen Abend dann fahren wir vom Hostel „Rucksacker“ zu dem Campground der Mitten in der Stadt liegt. Dabei fällt uns zum ersten mal n komisches Geräusch auf das bei der Probefahrt nicht da war. (Oder von mir überhört wurde) Scheiße!
Ich seh schon meinen Vater vor mir der mim Finger zeigt: „Lass dich da ja nicht verarschen und kuck dir das Ding an, das du da kaufst.“
Lalala, wir machen gute Miene zum bösen Spiel und gehen im Botanischen Garten spazieren, besser geht es uns danach doch nicht. Irgendwie zu viel Gelaufen und zu stressig die letzten Tage und dann auch noch das Geräusch. So eine Scheiße, noch schlimmer als der Tag an dem wir Autos geschaut haben.

Der Kathedralenplatz