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Liebe Freunde und liebe Familie, schön das ihr den Weg hierhin gefunden habt. Dies ist der Webblog von Captain Cookarek, der aufgebrochen ist das andere Ende der Welt zu entdecken. Ich werde euch hier (un)regelmäßig mit den neuesten Infos und Fotos vom anderen Ende der Welt versorgen, damit ihr auch fein neidisch seid! ;)
Euer Cookarek

Montag, 29. November 2010

76. Tag - Abel Tasman Nationalpark

Gesa und ich auf dem Boot das uns zur Bark Bay bringt

Hier werden die Boote ins Wasser gezogen, ... mit nem Traktor

16.11 Dienstag.Unsere Reise hat uns weiter nach Norden getrieben und so sind wir an die Nordküste der Südinsel gestoßen. In einigen Tagen setzen wir mit der Fähre von Picton nach Wellington über. Doch vorerst wird der Abel Tasman Nationalpark unsicher gemacht. Das ist einer der kleinsten Nationalparks in Neuseeland, allerdings auch einer der schönsten – so sagt man.

Hier haben die Boote Navi damit man sich nicht verfährt

Da hat aber jemand oft Flip FLops an.


Der Nationalpark ist nach dem Seemann Abel Tasman benannt, der im Dezember 1642 im Auftrag der niederländischen Ostindien Kompanie in der heutigen Golden Bay vor Anker gegangen ist. Der rechte (östliche) Flügel der Golden Bay wird durch den Abel Tasman Nationalpark gebildet, der im Jahre 1942 ganze 300 Jahre nach der Anlandung Tasmans gegründet wurde. Nebenbei bemerkt hat der gute Tasman dem Ländchen auch zu seinem Namen verholfen, da er die Insel für Holland beanspruchte und sie nach seiner Heimat Staten Land benannt hat. Später wurde das ganze dann in Neuw Zeeland umbenannt.



Herrlicher Strand im Abel Tasman NP


Tasman selbst fand seinen Besuch nicht so prickelnd. Die Golden Bay wurde erst später umbenannt, der originale Name den Tasman ihr gegeben hat war Mörderbucht. Dreimal dürft ihr raten wieso. Die Maori hatten ja noch nie Weiße gesehen und waren ob des Besuches wohl sehr überrascht aber auch neugierig. Spontan haben sie Tasman und seine Crew zum Essen bei sich eingeladen, zum perfekten Dinner. Zum Hauptgang gab es … originale, holländische Fleischkrokette. Bei McD fragt man sich vielleicht auch, mmh, schmeckt der McTasty?! Offenbar waren die Ureinwohner also gespannt wie Holländer wohl schmecken. (der Gedankengang erinnert an den meiner Cousine Steffi als sie als Kind einen Truthahn beobachtet hat und ihren Vater fragte ob der den schmeckt.)





Mit den hiesigen Maori hat sich Ábel also nicht sehr gut verstanden nachdem sie vier Matrosen seiner Crew gefuttert hatten und hat es vorgezogen nach seinem Besuch 1642 nie wieder zu kommen. Bei seiner schnellen Abreise hat er dann zufällig auch noch die Nordinsel gefunden, sie aber nicht mal betreten – genug davon. Wir haben uns in einem kleinen Ort, in Maharau eingenistet. Der Ort besteht im Prinzip nur aus Campingplätzen und Unternehmen die sich auf die Fahrt von Wassertaxis spezialisiert haben. (Leider haben wir erst hinterher gemerkt haben, dass die Duschen auf unserem 32$ Campground extra kosten - arg)


Wahrzeichen Neuseelands, Farne



Der gesamte Abel Tasman Track verläuft auf 51 km direkt an der Küste entlang. Für diesen Track werden 3-5 Tage empfohlen, wobei man dann in (recht teuren) Hütten übernachtet und am nächsten Tag weiterwandert. Der Track geht direkt am Meer entlang, teilweise durch den Regenwald, teilweise durch diverse Buchten. An bestimmten Stellen muss man sich vorher informieren wann die Flut vor Ort ist, weil es keinen High Tide Track gibt. Hat man ein schlechtes Zeitmanagement, dann versperrt einem hier die Flut den Weg sodass man nicht weiterlaufen kann. Die nötigen 3-5 Tage wollen wir nicht erübrigen, also entscheiden wir uns dafür einen Teil des Tracks (20 km) an einem Tag zu wandern, allerdings nur mit leichtem Gepäck. So fährt uns ein Wassertaxi morgens um 9 mit highspeed zur Bark Bay. Zwischendurch hoppeln wir auf Wellen sodass es rumpst und kracht und wir denken das Boot zerbricht.



So sieht der Trak größtenteils aus.

Der Skipper liest noch schnell die Namen derer vor, die an ner Bucht auf halbem Weg wieder gegen eins eingesammelt werden. „Wie eingesammelt werden? Die anderen gehen nicht mit uns?“ „Nein“ der Skipper erwähnt löblich, das wir beiden ungefähr die einzigen sind, die den ganzen Weg zurück laufen – na toll! Am Ende springen wir in kniehohes Wasser und watscheln an Land – die Bark Bay. Sehr schön, Ausblick grandios. Tolles Wasser, Sonne, Strand alles was das Herz begehrt, währen da nicht die angegebenen 6-8h Marsch die im Reiseführer stehen und die 20km, die uns von der Zivilisation trennen. Aber was hilft das Jammern, hat man sich ja selbst ausgesucht. Außerdem bin ich ja auch schon mal beim Bund 20km am Stück marschiert – ja genau, vor sieben Jahren und da warst du um einiges leichter – meldet sich eine Stimme in meinem Kopf. Egal, weiter!



Es ist Ebbe, wir laufen durch Matsch


10:15 wir marschieren los. Die erste Etappe führt über 9,5 km über die Torrent Bay zur Anchorage Bay. Wir haben Glück und es ist Ebbe. Bei Flut wäre der Weg deutlich beschwerlicher und 12,5 km lang. Wir marschieren im Wald, dann am Strand entlang durch Sand (ätzend!!!), dann Schuhe aus durch Wasser, dann wieder Schuhe an und durch den Wald. Belohnt werden unsere Anstrengungen durch tolle Aussichten zu traumhaften Buchten und herrlichem Regenwald. Im Reiseführer wird diese Strecke mit 3-4h und als eine Tagesstrecke angegeben. Wir haben kein Gepäck dabei und sind dadurch schneller. Von dort geht es weiter über 11,5 km zurück nach Maharau, Zeitansatz Reiseführer 4h. Von der Anchorage Bay führt der Weg steil verschiedene Hügel hinauf, die man in prallem Sonnenschein läuft, oben herrlicher Ausblick auf den Nationalpark und das Umland. Nach dem ersten Teilstück von ca. 2km was recht anstrengend ist, verläuft der Rest des Weges durchgehend im Wald und schlängelt sich so dahin. Weitestgehend ohne große Höhenunterschiede oder steile Hügelchen die es zu erklimmen gilt – was unserer Laune deutlich entgegenkommt.



Blüten am Strand


20 km zurück nach Maharau, hört sich prinzipiell lustig an, man läuft da so einfach zurück. Aber in der Realität ist das schon eine lustige Erfahrung die ich jedem mal wieder ans Herz legen kann. Man ist am Ende nicht total tot oder so. Aber die Beinchen zwicken schon etwas hier und da. Die ersten 8 km ist man neugierig und gespannt und ist frohen Mutes. Dann erreicht man die Hälfte und denkt super! Dann hat man zwischendurch Sand in den Socken und nasse Füße vom Fluss, was richtig doof ist. Die letzten 8 km haben wir dann die Idee einer Rast beiseite geschoben einerseits weil wir uns freuen in einer Art Lauf zu sein. Man geht wie automatisch weiter und fühlt sich super und wird sogar immer schneller (meint man wahrscheinlich nur). Aber auch andererseits weil man denkt, das eine Rast diesen Run vielleicht unterbrechen würde und der Angang an neue 8km dann wieder nervig sein könnte. Egal, keine Rast und wir laufen weiter! Was sich gut anhört ist auch gut, jedoch am Ende länger als man sich das vorgestellt hat.


Ärgerlich, man denkt man ist gleich da, um die nächste Biegung und wir kommen um 15:40 an der Stelle an, an der die Distanzmessungen gemacht wurden, jedoch ist diese Stelle nicht der Ortskern Maharau, sondern die Ortsgrenze. So laufen wir dann am Ende noch mal 3km weiter um zum Campground zu kommen – das war Rückblickend der nervigste Teil der Strecke, weil man erst dachte man ist schon fertig. Kurz vor der Abfahrt haben wir noch nen kleinen Schock bekommen als unser Auto nicht mehr ansprang. Kurzer Hand habe ich dann den AA angerufen und der hat sich dann nach Murren und Knurren dann doch auf den Weg gemacht. Augenblicke später hilft ein Local uns mit dem Auto und bekommt es dann auch an. Wir also überglücklich das nichts mit dem Auto ist und dann auch den AA wieder abbestellt.



Wir machen uns weiter auf den Weg und halten bei einem Campground in Kina. Dort gibt’s eine Feuerstelle und Toiletten für 5$ p. P., noch dazu liegt das ganze Ding direkt am Strand, was will man mehr. Dort suche ich am Strand Muscheln, Stöcke und Schneckenhäuser und übe an meiner Maorimusikinstrumentenkarriere.


wir sind fast wieder am Ziel

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