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Lape Tekapo |
2.11 Dienstag. Wir wachen durch rufende Schafe auf. Die Kehrseite der DOC Campingplätze sind die fehlenden Sanitären Einrichtungen. Außer einer Toilette gibt’s nichts. Ebenfalls ein deutlicher Unterschied zu Australien. Dort gab es sehr häufig sogar öffentliche Duschen die nichts gekostet haben, hier gibt’s das nicht. Stattdessen kann es sogar sein, dass duschen aufm Campingplatz extra kostet – die spinnen ja wohl.
Ich hab nen Entschluss gefasst, Waschen im Fluss ist bestimmt toll! Ich also mit meinem Waschzeug zum Fluß, heute mal n richtiger Kerl sein. Das Wasser benetzt meinen verschlafenen Körper, …. und ich bin schnell wach und noch schneller bereue ich meinen Übermut. Waschen im Fluss ist toll, aber nur für den anderen der zusieht und sich kaputt lacht. Ich sag euch, dass ist kalt!
Wir fahren weiter nach Westen, die Landschaft ist schön, etwas Hügelig. Wir schauen uns die Gegend an. Plötzlich über einen Hügel kommend dann der Anblick eines blauen Sees mit Bergen im Hintergrund. Der Lake Tekapo mit der Kirche des Good Sheperd.
Man muss dazu wissen, Neuseelands nenneswerte Wirschaft beeinhaltet…. Schafe. Es gibt hier 49 Millionen Schafe und das sind mehr als 10mal mehr Schafe als es hier Menschen gibt.
Aus diesem Grund gibt es hier viele Orte, Etablissements (jede zweite Kneipe heißt Woolshed) usw. die damit ihre Verbindung zu Schafen darstellen.
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Das Gras ist hier wundervoll! |
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sieht wuschelig und friedlich aus |
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Church of the good Sheperd |
Die Kirche ist toll, direkt am See gelegen und aus alten grauen Steinen erbaut. Mit dem Berg und dem blauen Wasser des Sees einfach herrlich anzuschauen, Anblick atemberaubend. ….
Doch da gibt es noch eine Klitzekleine Nebensache. In, neben, vor, hinter und wenn sie könnten auch auf und unter der Kirche befinden sich nahezu permanent etwa 20 asiatisch Stämmige Touristen, die andernorts vermutlich als Japaner bezeichnet werden.
Jeder Grashalm, jede Kirchenbank und jedes Fensterchen wird vom Flimmern der Canon Kameras umschwirrt.
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welch christliches Motiv |
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und der See im Hintergrund |
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Kirche mit vielen Besuchern |
Fazit: Das was ich durch die Ärmel, Jacken und die portablen Sonnenschirme der Japaner von der Kirche erspähen konnte sah wirklich toll aus! (Da raten die Guides denen sogar zu Regenschirmen, die sie als Schutz gegen die Sonne umher tragen – unglaublich depperlich!)
Fazit: Foto machen unmöglich. Ich stehe dort 10 Minuten und warte darauf das weniger als 10 Leute an der Kirch rumlaufen, fast habe ich es geschafft und da sind nur noch 7, 6, 4, da kommt ein Reisebus um die Ecke gefahren, bleibt vor der Kirche stehen. Klackernd öffnet sich die Türe und der Bus speit seine Fracht aus. Es ergießt sich ein Schwall hektischer, sich freuender Touristen der unaufhörlich in und um die Kirche strömt. Ich gebe auf. Bisher war das Land sehr leer an Touristen (und voll von Schafen) erschienen, an solchen Stellen keine Chance. Dennoch im Vergleich zu Orten von Interesse in Europa vielleicht weniger Publikum.
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See vom Mt. John aus |
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Gesa chillt in toller Umgebung |
Wir fahren auf den Mt. John wo es eine Sternwarte gibt. Imposanter Ausblick auf die umliegenden Berge und die Seen! Von dort aus geht’s weiter zum Lake Pukaki und hoch zum höchsten Berg in Neuseeland. Dem Aoraki wie ihn die Maori nennen, dem Mt. Cook.
Diese Landschaft ist so atemberaubend, herrliches Wetter, eine der schönsten Gebiete die ich je gesehen habe.
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Zwei Reisende bei der Rast |
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Ausblick in weite Ferne |
Gesas Zustand ist mittlerweile schlechter geworden. Ihr ist schlecht und sie schläft im sitzen im Auto. Nach einem Moment der Anteilnahme ;) halte ich an und mache Fotos von der Gegend die einfach atemberaubend ausschaut. Kleine Flussarme in unterschiedlichem blau speisen den Lake Pukaki mit Gletscherwasser, während trockenes Gras in dichten Büscheln auf der Ebene wächst. Merkwürdig, es bilden sich viele verschiedene Arme an Gletscherflüssen, die vom Gebirge in den Fluss fließen. Jeder dieser Arme in unterschiedlichen blauen Farbtönen, das liegt an dem Sediment in dem Wasser, das je nachdem aus welchem Teil des Gebirges es stammt, das Wasser mehr oder weniger stark abtrübt. Insgesamt sehr seltsam wie blau Binnengewässen hier sind, so was hab ich vorher nur am Meer gesehen.
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Die Ebene mit dem Gletscherflussdelta |
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total Flach zwischen zwei Bergmassiven |
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Schnitzerei in der I-Site |
Nördlich der Gletscherflüsse mit dem Delta das in den See mündet wird die Landschaft flach und weist die für Neuseeland typischen Grasbüschel auf. Faszinierend, zwischen den hohen, schneebedeckten Gebirgen ist die Ebene flach und weit. Dort steht der höchste Berg in Neuseeland und einige Kilometer südlich davon ist flaches Land, das links und rechts von Bergen flankiert wird. Man kann kilometerweit schauen so flach ist es. Intuitiv kommt einem das komisch vor, da man ja zwischen hohen Gebirgen keine flache Landschaft erwartet, die noch dazu von der Vegetation her so fremd und andersartig ist – man ist einfach baff weil es so weit und schön ist.
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Traditionelle Maorikriegergewandung |
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Der Track zum Gletscher |
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Der Gletscherfluss |
Die Landschaft kennen die meisten von euch, sie ist bereits im Herrn der Ringe zur Ebene Gondors geworden auf der die Stadt Minas Tirith am Berg steht. Ich kann euch sagen, es ist noch schöner als im Film, es ist wirklich eine Reise wert!
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über eine wippende Brücke |
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und weit hinten sogar eine Hut zum übernachten |
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noch 20min vom Gletscher entfernt, Sonne steht tief |
Direkt neben der digital eingefügten Stadt Minas Tirith ist in Wirklichkeit das Dörfchen Mt. Cook Village, das eigentlich nur aus einigen Häuschen besteht. Wir schauen uns in der I-Site um. Hier wirklich toll, im unteren Teil der Site ist ein Bergsteigermuseum das sehr interessant ist. Vom Herrn der Ringe keine Spur, die Menschen hier scheinen sich bis auf einzelne Touren die sie hier anbieten nichts daraus zu machen, dass das Epos hier gedreht wurde. Auf Nachfrage meinerseits reagiert der Typ in der I-Site sogar verwundert, als ob er das gar nicht gewusst hätte.
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endlich angekommen, der Gletschersee |
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Beim Rückweg werde ich von Gandalf geblendet |
Gesa, die sich den Magen verdorben hat schläft im Auto aufm DOC Campground. Ich bin noch zu aufgedreht und mache daher alleine einen Walk zum Hooker Gletscher. Dieser Walk ist mit 3h return im DOC Führer angegeben. Ich renne gegen die Sonne die bereits tief steht und erreiche den Gletschersee vor dem Sonnenuntergang. Welch ein Weg, welch eine Aussicht.
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und im Licht der untergehenden Sonne renne ich zurück |
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geradeaus ist übrigens der Berg von Minas Tirith reindigitalisiert wurde |
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Hier nochmal als Nahaufnahme. |
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